Den Autozulieferer Continental hat trotz der Absatzkrise der Autoindustrie im vergangenen Jahr operativ schwarze Zahlen geschrieben. Doch wegen einer Sonderabschreibung auf VDO sackt das Konzernergebnis auf einen negativen Rekordwert.
Hannover - Im Gesamtjahr 2008 schrieb das Unternehmen einen Verlust in Höhe von 1,12 Milliarden Euro, wie
Continental am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 1,02 Milliarden erwirtschaftet.
Vor allem aufgrund von Abschreibungen auf die zugekaufte Autoelektronikfirma VDO von 1,23 Milliarden Euro verzeichnete das Unternehmen einen Verlust vor Zinsen und Steuern von 296 Millionen (Vorjahr: plus 1,67 Milliarden) Euro.
Das operative Ergebnis (Ebit) blieb mit 1,84 Milliarden Euro nahezu unverändert. Der Umsatz legte wegen des VDO-Zukaufs auf 24,2 (16,6) Milliarden Euro zu, die Umsatzrendite sank auf 7,6 (11,1) Prozent. Damit erreichte Conti zwar seine erst im Dezember auf 7,5 bis 8,0 Prozent gesenkte Zielmarge, die um die Abschreibungen auf den VDO-Zukauf sowie um Restrukturierungs- und Integrationsaufwendungen bereinigt ist.
Die Schätzungen von Branchenexperten verfehlte Conti allerdings. Analysten hatten für das Gesamtjahr im Schnitt mit einem Verlust von 239 Millionen Euro, einem Gewinn vor Zinsen und Steuern von 625 Millionen und einem Umsatz von 24,8 Milliarden gerechnet. Angesichts der Absatzkrise in der Autoindustrie verzichtete Conti auf eine konkrete Prognose. Allerdings sei mit einer Beschleunigung des Umsatzrückgangs in den Automotive-Divisionen zu rechnen, kündigte das Unternehmen an. "Es ist anzunehmen, dass es im laufenden Jahr zu erheblichen Restrukturierungsmaßnahmen kommt", sagte Firmenchef Karl-Thomas Neumann.
Zu seinem angeschlagenen
Großaktionär Schaeffler und dessen Ruf nach Staatshilfe erklärte das Unternehmen nur, die begonnenen Gespräche über eine Zusammenarbeit würden fortgesetzt.
manager-magazin.de mit Material von dpa-afx und Reuters