Quartalsverlust Kupferpreis belastet Affinerie
Hamburg - Europas größte Kupferhütte Norddeutsche Affinerie (NA) ist wegen des weltweiten Konjunkturabschwungs im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2008/2009 tief in die roten Zahlen geraten. Für den Zeitraum Oktober bis Dezember vergangenen Jahres wies der Konzern am Donnerstag einen Vorsteuerverlust von 124 Millionen Euro aus. Damit schlug sich die NA allerdings besser als von Analysten erwartet, die mit einem Vorsteuerverlust von 144 Millionen Euro gerechnet hatten. Vor einem Jahr hatte noch ein Vorsteuergewinn von 88 Millionen zu Buche gestanden.
Als Grund für den Gewinnrückgang gab der Vorstand den Einbruch des Kupferpreises als Folge der Wirtschaftskrise und daraufhin nötig gewordene Wertberichtigungen auf Vorräte an. Die Bewertungseffekte allein drückten den Gewinn um 143 Millionen Euro. Das letzte Mal, dass die NA in einem Quartal einen Vorsteuerverlust ausgewiesen hatte, war in der Konjunkturflaute vor fünf Jahren.
Zugleich erhöhte die NA den Umsatz von 1,41 Milliarden auf 1,49 Milliarden Euro. Unter anderem habe der Abschluss der Konsolidierung des übernommenen belgischen Konkurrenten Cumerio dazu beigetragen.
Im laufenden Geschäftsjahr 2008/09 rechnet die NA mit einem operativen Ergebnis deutlich unter dem des Vorjahres und schließt weitere Kurzarbeit auch im Hamburger Stammwerk nicht aus. Der Konzern hatte wegen des Nachfragerückgangs für Kupferprodukte jüngst Kurzarbeit für seine Tochter Prymetall in Nordrhein-Westfalen angemeldet.
Das Unternehmen rechnet nicht mit einer Übernahme durch den Stahlkonzern Salzgitter . "Eine Übernahme ist nicht das Ziel von Salzgitter", sagte NA-Chef Bernd Drouven am Donnerstag. Salzgitter hielt zuletzt 22 Prozent an der Affinerie und strebt eine Sperrminorität an. Beide Konzerne arbeiten derzeit daran, Bereiche für eine Zusammenarbeit festzustellen. Dazu gehört laut Drouven die Logistik. Das Unternehmen will sich in Aurubis umbenennen.
manager-magazin.de mit Material von reuters, ddp und dpa