Analysten Empfehlungen vom Nachmittag
J.P. Morgan sieht die derzeitige Kursschwäche von Alcatel (843 102) als gute Gelegenheit an, um die Titel zu kaufen. Schon vor den am Montag aufgekommenen Gerüchten um eine mögliche Gewinnwarnung seien Alcatel unterbewertet gewesen. Für die kommenden zwölf Monate wird ein Kursziel von 250 Euro angegeben. Alcatel selbst habe die Gewinn- und Umsatzprognosen nicht revidiert, betont die Investmentbank. Unterdessen hat Morgan Stanley Dean Witter die Empfehlung "Strong Buy" für Alcatel bekräftigt und ein Kursziel von 240 Euro genannt (aktuell: 206 Euro).
Linde: "Outperformer" (Merck Finck)
Die Münchener Privatbank Merck, Finck & Co hat ihre Einstufung der Linde-Aktien (648 300) als "Outperformer" unterstrichen. Die Experten rechnen mit einer Zustimmung der EU-Regulierungsbehörde zur Übernahme der schwedischen AGA durch den Wiesbader Spezialgashersteller. Auch die Verhandlungen mit Hoechst über Messer Griesheim dürften den Schätzungen zufolge erfolgreich verlaufen. Aufgrund der relativ kleinen Marktposition der beiden Fusionskandidaten aus Schweden und Deutschland dürfte die Kommission keine Einwände aus wettbewerbsrechtlicher Sicht vorbringen. Trotzdem könnte Linde gezwungen sein, einige kleinere Geschäftszweige abzustossen, betonten die Analysten. Trotzdem sei weiterhin von einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung bei den Papieren auszugehen.
Lagardere: Kursziel 110 Euro (Merrill Lynch)
Die Investmentbank Merrill Lynch hat die Aktien des französischen Unternehmens Lagardere (866 786) kurz- und langfristig als "Buy" bewertet. Die Gruppe sei ideal platziert, um aus der Annäherung der traditionellen und der neuen Medien Nutzen zu ziehen, teilten die Analysten am Dienstag. Lagardere hatte vergangene Woche angekündigt, eine Beteiligung am französischen Pay-TV-Sender Canal Plus vom Mischkonzern Vivendi übernehmen zu wollen. Ingesamt ergebe sich ein Kursziel von 110 Euro (aktuell: 76 Euro).
Degussa-Hüls: Weiter Abwarten / "Halten" (Sal.Oppenheim)
Auch nach den Veröffentlichungen anlässlich der Bilanzpressekonferenz vom Dienstag belässt es Sal. Oppenheim für die Aktien von Degussa-Hüls bei der Halten-Einstufung. Wie die zuständige Analystin Petra Meyer glaubt, wird es erst noch eine Zeit lang dauern, bis sich die erhofften Synergieeffekte tatsächlich auch in den ausgewiesenen Ergebnissen niederschlagen. Erst stehe dem Unternehmen noch viel Integrationsarbeit bevor. "Es wird eine Weile dauern, bis das neu formierte Unternehmen in Gang kommt", so Meyer. So lange wie diese Phase anhalte, dürfte das Aufwärtspotenzial für den Aktienkurs begrenzt sein. Mehr Fantasie werde über die Hoffnung auf gute Zahlen im Jahr 2001 möglicherweise ab dem Herbst aufkommen. "Zurzeit aber dürften alle, die an die Story glauben, bereits in dem Wert drin sein", vermutet Meyer.
Dax: Potenzial bis 7.500 Punkte, Rückschlag möglich (Julius Bär)
Die Bank Julius Bär hat dem Dax ein kurzfristiges Kurspotenzial bis auf 7.500 Punkten eingeräumt. Der Analyst Gerhard Grebe warnte am Dienstag in Frankfurt aber vor einem Rückschlag. Die angekündigte Steuerbefreiung der Veräußerungsgewinne an Unternehmensbeteiligungen sowie die Wachstumsbeschleunigung im vierten Quartal 1999 habe ein sehr positives Umfeld für Aktien geschaffen. Im Inland werden nach Beobachtung des Experten Anlagegelder aus dem Rentenmarkt in den Aktienmarkt umgeschichtet und Liquiditätsreserven aufgelöst. Bei den Zuflüssen aus dem Ausland könne es sich allerdings nicht um Umschichtungen aus dem Dollarraum handeln, da der Euro gegenüber dem US-Dollar zuletzt wieder schwächer tendiert habe. Zwar habe der Dax mittlerweile das von dem Analysten vorhergesagte Kursniveau von 7.100 Zählern erreicht. Je weiter die Rally der Technologiewerte laufe, desto wahrscheinlicher würden Umschichtungen in zurückgebliebene Sektoren und in Werte aus der Chemie. Zykliker zeigten normalerweise in Phasen höherer Renditen relative Stärke. Angesichts der guten Nachrichten aus der Chemiebranche empfahl die Bank weiter vorrangig die Titel Bayer und BASF.