Regionalbanken in Georgia und Kalifornien sind am Wochenende geschlossen worden. In diesem Jahr sind damit bisher 22 Institute bankrott gegangen. Die Einlagensicherung sorgte dafür, dass die Kundengelder an andere Banken gingen. Weitere Insolvenzen gelten trotz des staatlichen Rettungsschirms als sicher.
New York - Die Serie der Bankenzusammenbrüche in den USA reißt nicht ab: Als Folge der Finanzkrise mussten zum Wochenende auf einen Schlag gleich drei weitere regionale Institute in den Bundesstaaten Kalifornien und Georgia schließen. Insgesamt brachen damit in diesem Jahr bisher bereits 22 US-Banken zusammen. Experten rechnen mit weiteren Pleiten unter den noch rund 8400 US-Banken.
Die Einlagen aller drei Finanzhäuser übernahmen nach Angaben der Behörden zwei Wettbewerber. Somit würden keine Kunden ihr Geld verlieren. Die amerikanische Einlagensicherung FDIC rechnet durch das Aus der drei Häuser für sich mit Belastungen von insgesamt rund 2,3 Milliarden US-Dollar.
Schwerwiegendster Fall war in Newport Beach (Kalifornien) die Sparkasse Downey Savings & Loan mit einer Bilanzsumme von 12,8 Milliarden Dollar (10,2 Milliarden Euro). Ihr Kollaps war der drittgrößte in diesem Jahr in den USA. Der bislang gewichtigste Banken-Zusammenbruch der US-Geschichte war Ende September die Pleite der einst führenden US-Sparkasse Washington Mutual mit einer Bilanzsumme von mehr als 300 Milliarden Dollar. Zweitgrößter Fall des laufenden Jahres war im Juli die Hypothekenbank IndyMac (32 Mrd Dollar). Die FDIC erhöhte zuletzt die Zahl der nach ihrer Ansicht derzeit vom Aus bedrohten Banken auf landesweit 117.
Die Rekordpleite der Investmentbank Lehman Brothers im September mit einer Bilanzsumme von mehr als 600 Milliarden Dollar - die größte Unternehmensinsolvenz in der US-Geschichte überhaupt - taucht in der Zählung nicht auf, weil der Konzern nicht der Einlagensicherung unterstand.
Ebenfalls in Kalifornien brach zum Wochenende die 3,7 Milliarden Dollar schwere PFF Bank & Trust in Pomona zusammen. Die Einlagen der zwei kalifornischen Institute wurden von der Großbank U.S. Bancorp übernommen, der gemessen an der Bilanzsumme sechstgrößten US-Bank. Kleinster Fall war zum Wochenende die Community Bank in Loganville (Georgia) mit einer Bilanzsumme von 681 Millionen Dollar. Ihre Kundengelder übernahm die Bank of Essex mit Hauptsitz im Bundesstaat Virginia.
Die Finanzkrise treibt in den USA die Konzentration in der noch sehr zersplitterten Bankenlandschaft deutlich voran. Besonders einige Finanzkonzerne wollen sich nach Milliardenverlusten mit Geschäften an der Wall Street im stabileren Privatkundengeschäft verstärken.