Düngemittel K+S will 2009 mehr Gewinn erzielen
Frankfurt am Main - Der Düngemittelkonzern K+S will trotz rückläufiger Nachfrage nach Düngemitteln im kommenden Jahr Umsatz und Gewinn weiter nach oben schrauben. Der Umsatz solle weiter zulegen. Dazu sollen vor allem Kali- und Magnesiumprodukte sowie eine erwartete Normalisierung des Auftausalzgeschäfts beitragen, teilte der Salz- und Düngemittelhersteller am Mittwoch im Quartalsbericht mit.
"Auch beim operativen Ergebnis sehen wir Chancen einer weiteren Steigerung, die sich auch auf das bereinigte Konzernergebnis nach Steuern positiv auswirken dürften", erklärte der Vorstand. Sollten sich die stark gefallenen Getreidepreise in den kommenden Monaten aber nicht deutlich erholen und die knappe Versorgungslage bei Nahrungs- und Futtermitteln nicht entsprechend widerspiegeln, könnte dies zu stärkeren Mengen- und damit Ergebniseinbußen führen als bisher erwartet, warnte K+S.
Die Märkte reagierten erfreut. Die Preis für Aktien des Konzerns legte zum Handelsbeginn in Frankfurt um 5 Prozent zu.
In diesem Jahr bremst die mittlerweile rückläufige Nachfrage der Landwirte nach Düngemitteln K+S im Endspurt aus. Nachdem der weltweit viertgrößte Kali-Produzent schon Abstriche an seinem Gewinnziel gemacht hatte, kappte K+S am Mittwoch auch die Umsatzprognose für das laufende Jahr.
Zwar werde der Umsatz 2008 kräftig zulegen, werde aber nur das untere Ende der anvisierten Spanne von 5,3 bis 5,5 (Vorjahr: 3,3) Milliarden Euro erreichen, teilte das Kasseler Unternehmen mit. Ende Oktober hatte K+S angekündigt, die Kali-Produktion bis zum Jahresende um 400.000 Tonnen zu drosseln.
Der operative Gewinn wird daher eher bei 1,4 Milliarden als bei 1,6 Milliarden Euro liegen. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem 286 Millionen Euro zu Buche standen, würde sich der Gewinn damit immer noch fast verfünffachen.
Im dritten Quartal hat K+S den operativen Gewinn sogar auf 502,2 Millionen Euro versechsfacht. Analysten hatten nur 430 Millionen Euro erwartet. Der Umsatz wurde auf 1,44 Milliarden Euro fast verdoppelt. Dazu trugen vor allem Kali- und Magnesiumprodukte bei, deren operativer Gewinn binnen Jahresfrist auf 465,6 Millionen von 65 Millionen Euro nach oben schnellte. Der operative Gewinn mit Salz lag bei 8,5 Millionen nach 3,2 Millionen Euro.
K+S ist auch der weltweit zweitgrößte Salzproduzent. K+S hat aus dem weltweiten Agrarboom in diesem Jahr kräftig Profit geschlagen. Weltweit waren die Preise für Kali, einem der wichtigsten Nährstoffe für Pflanzen, explodiert.
Die Finanzkrise hatte an den Rohstoffmärkten eine Verkaufswelle ausgelöst, weshalb die Notierungen für Weizen, Mais und Soja fielen. Dazu kommt, dass die Landwirte angesichts steigender Düngemittelpreise hohe Vorräte gebildet haben. "Mittel- bis langfristig sind die Trends, die die Nachfrage nach unseren Produkten im Geschäftsfeld Düngemittel und Pflanzenpflege beeinflussen, trotz der Finanzkrise weiterhin intakt", zeigte sich K+S-Chef Norbert Steiner jedoch zuversichtlich.
manager-magazin.de mit Material von reuters