Rekordpreise für Öl haben den Gewinn für Europas zweitgrößten Ölkonzern BP im dritten Quartal in die Höhe getrieben. Der Branchenriese erzielte einen Überschuss von knapp acht Milliarden Euro. Damit stieg der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 148 Prozent. An der Börse gewinnen die BP-Aktien deutlich an Wert.
London - BP hat im dritten Quartal dieses Jahres einen Gewinn von 8,9 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Das sind fast zwei Milliarden Dollar mehr als viele Experten zuvor geschätzt hatten. Der Konzern führte dies unter anderem auf Produktionssteigerungen zurück. Dazu habe die Plattform Thunder Horse im Golf von Mexiko den stärksten Beitrag geleistet. Die Produktion von Öl und Gas lag mit 3,664 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag leicht über dem Vorjahresniveau.
Allein mit der Ölverarbeitung und seinen 24.000 Tankstellen weltweit verdiente BP vor Steuern 1,3 Milliarden Dollar. Das sind 70 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. ING-Analyst Jason Kenney sprach von "beeindruckenden Resultaten", der Kurs der BP-Aktie stieg zuletzt um mehr als 5 Prozent.
BP profitierte im abgelaufenen Quartal stark von den damals hohen Ölpreisen. Im Juli kostete ein Barrel (159 Liter) des Rohstoffs mehr als 145 Dollar, wurde im Verlauf der Monate aber wieder billiger. Aktuell rangiert er bei rund 64 Dollar, und Experten erwarten, dass der Ölpreis zumindest kurzfristig weiter unter Druck bleibt. Am Markt war deshalb darüber spekuliert worden, ob BP deshalb seine Dividende kürzen müsse.
"Ich denke, das Unternehmen ist gut positioniert, um mit derartigen Schwankungen des Ölpreises klarzukommen", entgegnete Vorstandschef Tony Hayward. BP könnte von den aktuellen Turbulenzen auf den Rohstoffmärkten sogar profitieren. Das Unternehmen habe nicht so stark wie die Konkurrenz in teure Produktionsverfahren wie beispielsweise die Förderung von Ölsand investiert. Für das dritte Quartal will der Konzern 14 US-Cent je Anteilsschein an die Aktionäre zahlen. 2007 waren es 10,8 Cent gewesen.
manager-magazin.de mit Material von ap, dpa-afx und reuters