Einlagensicherung Australien und Neuseeland ziehen mit
Canberra - Im Kampf gegen die Finanzkrise will Australien Bankeinlagen für drei Jahre garantieren. Zudem sollten umgerechnet 1,9 Milliarden Euro für Risiken aus Hypothekenkrediten zur Verfügung gestellt werden, um die Liquidität auch für Geldgeber des Nicht-Bankenbereichs aufrechtzuerhalten, sagte der Premierminister des Landes, Kevin Rudd am Sonntag. Die Maßnahmen seien Teil von internationalen Reaktionen auf die Krise.
Obwohl die Kapitalbasis australischer Banken gut sei und die Regulierung funktioniere, sei dies nötig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Banken im internationalen Markt zu erhalten. "Ich möchte nicht, dass eine erstklassige australische Bank diskriminiert wird, weil eine ausländische Bank, die schlechte Bilanzen hat, durch eine Garantie der Regierung gestützt wird", sagte Rudd. Rudd hatte sich zunächst mit dem Argument gegen die Garantien gesperrt, dass der heimische Bankenmarkt stark genug sei.
"Unser Problem ist natürlich, dass eine relativ kleine Volkswirtschaft wie unsere beeinflusst wird, wenn sich Ängste dieser Art von den USA über Europa und die ganze Welt ausbreiten", sagte Finanzminister Lindsay Tanner am Sonntag. Gleichzeitig versprach die Regierung, Verpflichtungen heimischer Banken zu übernehmen, die internationale Kredite aufgenommen haben und in Zahlungsschwierigkeiten geraten.
Neuseeland garantiert Spareinlagen bei Finanzinstituten, die einen entsprechenden Vertrag mit der Regierung abschließen. Bei Gesamtspareinlagen von bis zu fünf Milliarden neuseeländischen Dollar (2,4 Milliarden Euro) ist das kostenlos, größere Institute müssen für die Garantieübernahme Gebühren zahlen.
Das System gelte zunächst für zwei Jahre, sagte Finanzminister Michael Cullen. "Das neuseeländische Bankensystem ist weiter stark, aber wir wollen sicherstellen, dass die normalen Neuseeländer sich in der unsicheren internationalen Finanzmarktsituation mit ihren Einlagen sicher fühlen", sagte er.
manager-magazin.de mit Marterial von reuters und dpa