SachsenLB Das 43-Milliarden-Risiko
München - Eine Expertengruppe hat einem Zeitungsbericht zufolge bei der SachsenLB Finanzrisiken in Höhe von 43 Milliarden Euro ausgemacht. Für die Deckung dieser größtenteils aus Verpflichtungen im amerikanischen Immobilienmarkt herrührenden Unwägbarkeiten verlange die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) von Sachsen eine Bürgschaft in Höhe von "über vier Milliarden Euro", wie die in München erscheinende "Süddeutsche Zeitung" (Montagausgabe) unter Berufung auf Finanzkreise berichtete.
Andernfalls könne der im Sommer unter dramatischen Bedingungen eingefädelte Notverkauf der SachsenLB an die LBBW im letzten Moment platzen. Bislang war über eine Ausfallgarantie Sachsens von knapp unter einer Milliarde Euro spekuliert worden. Das Risikopotenzial soll in einer Super-Zweckgesellschaft gebündelt werden.
Die Landesbürgschaft von 4,3 Milliarden Euro, die nun die LBBW vom Freistaat verlange, mache mehr als ein Viertel des sächsischen Landeshaushalts aus, hieß es weiter. Die Lage sei offenbar so ernst, dass am Montag auch der Präsident der Bankenaufsicht BaFin, Jochen Sanio, zu den Gesprächen hinzugezogen werden solle.
Die SachsenLB konnte im Sommer nur durch eine aus der Not geborene Übernahme durch die LBBW vor dem Zusammenbruch gerettet werden. Der endgültige Kaufpreis soll in den kommenden Tagen festgelegt werden. Die Zweckgesellschaft Ormond Quay der Sachsen LB war durch die US-Immobilienkrise in Schieflage geraten.
Bei der Sachsen LB war zunächst keine Stellungnahme zu dem SZ-Bericht zu erhalten. Die LBBW wollte den Bericht nicht kommentieren. Die Expertengruuppe ist in Dresden zusammengekommen, um über die konkreten Modalitäten beim Verkauf der Sachsen LB an die LBBW zu verhandeln.
manager-magazin.de mit Material von dow jones