US-Notenbank Wachstumsprognose gesenkt
Die Kreditkrise an den Immobilienmärkten wird Folgen für die amerikanische Konjunktur haben. Die US-Notenbank hat ihre Wachstumsprognose für das kommende Jahr deutlich gesenkt.
Washington - Im kommenden Jahr dürfte die Wirtschaft real zwischen 1,80 und 2,50 Prozent wachsen, teilte die US-Notenbank am Dienstag in dem Protokoll (Minutes) der letzten Notenbanksitzung mit. Damit wurde die bisherige Schätzung vom Juni von 2,50 bis 2,75 Prozent Wirtschaftswachstum deutlich gesenkt.
Die Währungshüter veröffentlichen ihre Konjunkturprognose nun vierteljährlich und nicht wie bisher in halbjährlichem Abstand. Auch der Prognosehorizont wurde von zwei auf drei Jahre erweitert.
Gleichzeitig senkte die Fed ihre Projektion für die Kerninflationsrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) für 2008 auf 1,7 bis 1,9 Prozent von zuvor 1,75 bis 2,0 Prozent. Die Inflation insgesamt, für die erstmals eine Projektion abgegeben wurde, dürfte 2008 bei 1,8 bis 2,1 Prozent liegen.
Für das Wachstum erwartet die Notenbank eine Belebung 2009. Dann dürfte sich das reale BIP-Wachstum auf 2,3 bis 2,7 Prozent beschleunigen und 2010 bei 2,50 bis 2,60 Prozent liegen. Die Inflation und auch die Kernrate sieht die Notenbank 2010 in einer Spanne von 1,60 bis 1,90 Prozent.
Zinsentscheid fiel knapp aus
Zudem wurde bekannt, dass die Entscheidung der US-Notenbank zur jüngsten Zinssenkung knapp war. Die Fed hatte den Leitzins Ende Oktober um 0,25 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent gesenkt. Die Zinssenkung werde eine zusätzliche Absicherung gegen eine unerwartete Eintrübung sein, hieß es in dem Protokoll.
Doch trotz der Zinssenkung werde das Wachstum in den nächsten Quartalen schwächer ausfallen. Gleichzeitig werde die Arbeitslosigkeit leicht steigen, während die Preise sinken und Wohnbaubeginne nachlassen würden. Die US-Börsen gaben nach Veröffentlichung des Protokolls nach.
manager-magazin.de mit Material von dpa, reuters