Die amerikanische Modekette Tommy Hilfiger will an die Börse - in Europa. Zu groß ist die Bedeutung des europäischen Marktes mittlerweile für das Unternehmen, als dass es seine Aktien in New York notieren lassen möchte. Damit kommt auf die europäische Euronext-Börse ein Milliarden Euro schwerer Börsengang zu.
New York - Der Modekonzern Tommy Hilfiger strebt einen Börsengang an die europäische Börse
Euronext an. Nach dem Turnaround unter Anleitung von Apax Partners könnte der Unternehmenswert von Tommy Hilfinger bei zwei Milliarden bis drei Milliarden Euro liegen, schreibt die Zeitung "Wall Street Journal".
Die Finanzinstitute Credit
Suisse, Morgan
Stanley und
Fortis seien beauftragt worden, den Börsengang zu organisieren. Der Firmenname könnte erstmals Mitte Dezember auf den Kurstafeln der Euronext aufleuchten.
Tommy Hilfiger war bis 2006 an der New York Stock
Exchange notiert, bis die Private-Equity-Gesellschaft Apax das Unternehmen für 1,6 Milliarden Dollar privatisiert hat. Mit einem Börsengang in Europa - und vorest nicht in den USA - dürfte Tommy Hilfiger die Bedeutung des europäischen Marktes für die Marke unterstreichen, berichtet die Zeitung weiter. Schließlich macht Tommy Hilfiger mittlerweile nicht nur einen großen Teil seines Umsatzes in Europa. Auch die Unternehmenszentrale wurde auf dem alten Kontinent eingerichtet, in Amsterdam. Das wichtige Deutschland-Geschäft wird aus Düsseldorf geführt.
In den 1990er Jahren gehörte Tommy Hilfiger zu den beliebtesten Marken in Amerika. In der Spitze setzte das Modeunternehmen jährlich an die zwei Milliarden Dollar um. Der harte Wettbewerb in der Modeindustrie und der wechselnde Verbrauchergeschmack machten der Firma in den folgenden Jahren zu schaffen. Die Marke erfreut sich mittlerweile allerdings wieder zunehmender Beliebtheit, und dies führt die Zeitung auf den Manager Fred Gehring zurück.
Apax hatte Gehring vom Leiter des Europa-Geschäfts zum Chef des gesamten Unternehmens befördert. Gehring verlegte die Zentrale nach Amsterdam und baute das profitable Geschäft in Europa aus, während die schwächelnden US-Aktivitäten zurückgeschraubt wurden.