Lanxess Tiefrote Zahlen
Leverkusen - Der Leverkusener Chemiekonzern Lanxess hat durch seinen Firmenumbau im ersten Halbjahr einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang verzeichnet. Das Konzernergebnis sei in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 80 Prozent auf 32 Millionen Euro gesunken, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag mit. Der Umsatz sei im gleichen Zeitraum um 4,2 Prozent auf 3,44 Milliarden Euro gesunken.
Erlös und Ergebnis seien vor allem durch die Verkäufe von Unternehmensteilen niedriger ausgefallen, hieß es. Lanxess hatte im vergangenen Jahr unter anderem das Geschäft mit Textil- und Papierchemikalien verkauft. Zusätzlich wurde der vollständige Ausstieg aus der Kunststoffsparte Lustran Polymers in die Wege geleitet.
Durch die anstehende Transaktion sei im zweiten Quartal eine Sonderbelastung von 186 Millionen Euro entstanden. In der Folge habe Lanxess zwischen April und Juni gegenüber dem Vorjahresquartal einen Konzernverlust von 59 Millionen Euro verzeichnet. Auch Wechselkurseffekte hätten sich negativ bemerkbar gemacht.
Im operativen Geschäft legte Lanxess nach eigenen Angaben jedoch zu. Das Betriebsergebnis (Ebit) habe sich in der ersten Jahreshälfte um 10 Prozent auf 309 Millionen Euro verbessert. Für die zweite Jahreshälfte zeigte sich Lanxess zudem optimistisch und präzisierte die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr. Bisher hatte das Unternehmen eine Steigerung des bereinigten Ebitda des Jahres 2006 von 675 Millionen Euro um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentwert in Aussicht gestellt. Nun werde konkret ein bereinigtes Ebitda von 700 Millionen bis 720 Millionen Euro erwartet.
Die Aktien verloren am Donnerstagmorgen bei sehr schwachem Marktumfeld 4,33 Prozent auf 34,66 Euro. Die Zahlen stellten nach ersten Händleraussagen keine große Überraschung dar. Die Bilanz war am Vortag bereits weitgehend mit einem Bericht der "Financial Times Deutschland" bekannt geworden. Umsatz und Ebitda fielen etwas besser als vom Markt erwartet aus, der Verlust nach Steuern war jedoch deutlich höher - "das dürfte den Kurs heute belasten", sagte ein Händler.
manager-magazin.de mit Material von ddp und dpa-afx