USA Die Wirtschaft wuchs wieder stärker
Washington - Die US-Wirtschaft hat im dritten Quartal trotz der weltweiten Krisen unerwartet stark zugelegt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei zwischen Juli und September nach vorläufigen Berechnungen um 3,3 Prozent gestiegen, teilte das Handelsministerium am Freitag mit.
Volkswirte hatten im Durchschnitt lediglich mit einer Zuwachsrate von 2,1 Prozent gerechnet. Im vorangegangenen Quartal hatte sich das Wachstum der größten Volkswirtschaft der Welt auf 1,8 Prozent abgeschwächt. Als Konjunkturstützen erwiesen sich die Kauflaune der Verbraucher sowie die Aufstockung der Lagerbestände vor allem in der Autoindustrie.
Die Verbraucherausgaben legten um 3,9 Prozent zu, waren aber gleichwohl in den beiden vorangegangenen Quartalen noch um jeweils 6,1 Prozent gestiegen. Die Exporte gingen um 2,9 Prozent zurück. Dieser Rückgang wurde aber durch die Aufstockung der Lagerbestände um 57,2 Milliarden Dollar (94,4 Milliarden Mark) mehr als wettgemacht. Dies waren 19 Milliarden mehr als im Vorquartal. Vor allem die Autohändler orderten nach dem langen Streik bei General Motors im Juni und Juli verstärkt neue Modelle. Gleichwohl schmälerte der Streik auch im dritten Quartal noch die Autoproduktion.
Die Lageraufstockung trug damit rund einen vollen Prozentpunkt zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum bei. Die Importe nahmen um 3,4 Prozent zu, was eine deutliche Verlangsamung des Zuwachses von 9,3 Prozent im zweiten Quartal bedeutete.
Die Daten seien deutlich besser ausgefallen als erwartet, sagte Cheryul Katz von Merrill Lynch. Vor allem die Inlandsnachfrage sei noch stark. Fred Levin, Analysechef von Aubrey G. Lanston & Co glaubt, daß sich das Wachstum im vierten Quartal wieder verlangsamen wird, weil die Lagerbestände abgebaut würden.