Fiat Bambino-Gewinne
Mailand - Der italienische Industriekonzern Fiat hat im dritten Quartal 1998 einen Gewinneinbruch verbucht. Der konsolidierte Gewinn vor Steuern sei auf 369 Milliarden Lire (rund 373 Millionen Mark) von rund einer Billione Lire im Vorjahreszeitraum geschrumpft, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Mailand mit. In der Autosparte sei zum ersten Mal seit fünf Jahren ein Verlust angefallen. Der operative Fehlbetrag habe in diesem Bereich 63 Milliarden Lire betragen nach einem Gewinn von 404 Milliarden Lire im Vorjahresquartal. Auf vergleichbarer Basis erzielte Fiat insgesamt einen Betriebsgewinn von 271 (829) Milliarden Lire.
Der Konzernumsatz sank im dritten Quartal den Angaben zufolge auf 19,36 (20,30) Billionen Lire. Fiat Auto setzte mit 10,49 Billionen Lire 12,6 Prozent weniger um als ein Jahr zuvor.
In den ersten neun Monaten des Jahres sei im Konzern bei einem Umsatz von 66,10 (63,69) Billionen Lire ein Vorsteuergewinn von 2,37 (3,17) Billionen Lire erwirtschaftet worden, teilte Fiat weiter mit. Der Betriebsgewinn habe sich auf 1,56 (2,53) Billionen Lire verringert.
Das Unternehmen erklärte, der vor kurzem angekündigte Wirtschaftsplan in Brasilien werde kurzfristig zu einem Rückgang der Nachfrage in der größten Volkswirtschaft Südamerikas führen. Die geplanten Maßnahmen würden allerdings mittelfristig zu einer Stärkung des Landes führen. Brasilien ist einer der wichtigsten Märkte des Fiat-Konzerns.
Analysten sagten, die Ergebnisse seien sehr enttäuschend und noch geringer als befürchtet. Vor allem der starke Umsatzrückgang bereite Sorgen. Im Autobereich hätten die Branchenkenner nicht mit einem Betriebsverlust gerechnet. Die Zahlen zeigten, wie schnell sich das wirtschaftliche Umfeld für Fiat verschlechtere. Ein Großteil davon sei zwar auf Brasilien und Lateinamerika zurückzuführen. Viel besser sei die Lage in Italien und ganz Europa aber auch nicht, hieß es. Analysten befürchten, daß das Ergebnis im vierten Quartal noch schlechter ausfallen könnte.