Anleger können auch in Deutschland in neue börsennotierte Immobilien-Aktiengesellschaften investieren. Der Bundestag billigte die Einführung der steuerlich geförderten "Real Estate Investment Trusts". Auch die Zustimmung des Bundesrates in einer Woche zu dem neuen Anlageprodukt gilt als sicher.
Berlin - Nach jahrelangem Streit in der Koalition hat der Bundestag der Einführung steuerbegünstigter Immobilien-Aktiengesellschaften zugestimmt, den so genannten Reits ("Real Estate Investment Trusts").
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sagte, mit dem in über 20 Ländern gängigen Finanzmarktinstrument solle es vor allem Unternehmen erleichtert werden, ihre stillen Immobilien-Reserven zu heben. Schätzungen zufolge könnten Reits bis 2010 in Deutschland ein Marktvolumen von bis zu 60 Milliarden Euro erreichen. Der Bundesrat muss dem Gesetz noch zustimmen, was aber als sicher gilt. Die Reits sollen rückwirkend zum 1. Januar diesen Jahres eingeführt werden.
Zum Anschub gewährt der Staat Firmen einen Steuervorteil, wenn sie ihre stillen Immobilienreserven heben und in einen Reit einbringen. Über einen Zeitraum von drei Jahren erhalten sie einen Steuernachlass von 50 Prozent auf den Wertansatz. Außerdem sind Reits von der Körperschaft- und Gewerbesteuer befreit, der Fiskus greift stattdessen bei den Anteilseignern zu.
Vor 2007 errichtete Wohnimmobilien sind mit Rücksicht auf den Mieterschutz von Reits ausgeschlossen, was in der Koalition umstritten war. Die Union hofft, die SPD in einigen Jahren davon überzeugen zu können, den Wohnungsmarkt doch noch für das neue Finanzanlageprodukt zu öffnen.