Pfleiderer Gewinn fast verdreifacht
Neumarkt - Der Möbel- und Bauzulieferer Pfleiderer hat im vergangenen Jahr dank der Kunz-Übernahme bei einem Umsatzsprung deutlich mehr verdient als ein Jahr zuvor. Der Umsatz kletterte nach vorläufigen Zahlen von 829,3 Millionen Euro auf 1,42 Milliarden Euro, teilte die im MDax notierte Gesellschaft am Mittwoch in Neumarkt mit.
Unter dem Strich wies Pfleiderer 83,9 (Vorjahr: 28,2) Millionen Euro Gewinn aus. Für 2007 erwartet Pfleiderer mehr als 1,6 Milliarden Euro Umsatz und einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Höhe von mindestens 235 Millionen Euro. Den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verdoppelten die Neumarkter 2006 von 104,1 auf 208,1 Millionen Euro.
Die Aktien von Pfleiderer gaben am Mittwoch nach Veröffentlichung der Zahlen im frühen Handel im sehr schwachen Markt um 3,42 Prozent auf 22,59 Euro nach. Sie standen damit im MDax-Mittelfeld. Am Dienstag hatte der überraschende Verkauf eigener Aktien seitens des Vorstandschefs Hans Overdiek die Aktien bereits auf Talfahrt geschickt. Overdieks Ehefrau hatte für ihren nach einem schweren Autounfall im Krankenhaus liegenden Mann außerbörslich gut 220.000 Aktien im Wert von jeweils 24,25 Euro abgestoßen. Zeitweise notierten die Papiere 6 Prozent im Minus.
Die Nettoverschuldung sei gegenüber dem Vorjahr um 212,9 Millionen Euro auf 414,6 Millionen Euro zurückgegangen, teilte Pfleiderer weiter mit. Der erst jüngst übernommene schwedische Laminat-Hersteller Pergo soll 2007 mit über 300 Millionen Euro zum Umsatz und mit über 35 Millionen Euro zum Konzernergebnis beitragen. Pfleiderer will damit den europäischen Markt für Laminatfußböden einsteigen.
Vor diesem Hintergrund erwartet das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2008 einen Konzernumsatz von mehr als zwei Milliarden Euro und eine Ebitda-Marge konzernweit über 15 Prozent.
Einstieg in Markt für Laminatfußböden
Einstieg in Markt für Laminatfußböden
Pfleiderer hält nach dem Ende der ursprünglichen Annahmefrist am Freitag rund 96,6 Prozent an Pergo. Früheren Angaben zufolge kann das schwedische Unternehmen damit bereits im ersten Quartal 2007 teilweise im Pfleiderer-Konzern mitkonsolidiert werden. Pfleiderer hatte angekündigt, bei Pergo ein Squeeze-out-Verfahren einzuleiten und das Unternehmen von der Börse zu nehmen.
Für die Pergo-Gruppe erwartet Pfleiderer den Angaben zufolge 2007 einen Umsatz von über 300 Millionen Euro und ein Ebitda von über 35 Millionen Euro. Vor diesem Hintergrund rechnet der MDax-Konzern für 2008 nach eigenen Angaben mit einem Konzernumsatz von über 2,0 Milliarden Euro und einer Ebitda-Marge, die konzernweit über 15 Prozent liegt.
Im Jahr 2006 hatte das Unternehmen bei einem Umsatz von 1,415 Milliarden Euro ein Ebitda von 208,1 Millionen Euro erwirtschaftet, was einer Ebitda-Marge von 14,7 Prozent entspricht.
manager-magazin. de mit Material von reuters, dpa, dpa-afx und dow jones