Der Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck hat im dritten Quartal seines Geschäftsjahres 2006/07 erheblich mehr Geld verdient als im Vorjahr. Doch das Plus kommt vor allem durch eine dicke Steuererstattung zustande - und zuletzt blieben auch einige Orders aus. Unabhängige Experten sind skeptisch.
Heidelberg - Richtig zufrieden waren die Börsianer heute nicht mit dem Geschäftsverlauf von Heidelberger
Druck. Das Unternehmen hat zwar im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2006/2007 deutlich mehr verdient als vor Jahresfrist. Doch nach Meinung der Analysten sei noch mehr drin gewesen.
Der Druckmaschinenhersteller teilte mit, bei einem Unsatzanstieg um knapp 6 Prozent auf 961 Millionen Euro habe das Betriebsergebnis um knapp 17 Prozent auf 84 Millionen Euro zugelegt; viele unabhängige Experten hatten bisher mit einem Umsatzplus auf 954 Millionen Euro und einem Vorsteuergewinn in Höhe von 94 Millionen Euro gerechnet.
Auch beim Überschuss erreichte der Weltmarktführer bei Bogendruckmaschinen nicht die Erwartungen der Analysten: Während die Experten hierbei einen Betrag von 120 Millionen Euro prognostiziert hatten, steigerte Heidelberger Druck seinen Nettogewinn binnen Jahresfrist lediglich auf 112 Millionen Euro, nach 34 Millionen Euro im Vorjahr. Der dicke Zuwachs kommt allerdings allerdings vor allem durch eine Steuergutschrift in Höhe von 73 Millionen Euro zustande. Auf vergleichbarer Basis stieg der Nettogewinn somit verglichen mit dem Vorjahr nur um fünf Millionen Euro.
Eine Delle verzeichnet der Konzern beim Auftragseingang. Das Bestellvolumen sank im dritten Quartal auf 917 von 965 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Darin spiegelt sich die Entwicklung des Asiengeschäftes des Druckmaschinenunternehmens wider: Außer unter dem schwachen japanischen Yen leidet Heidelberger Druck in der Region auch unter der Aussetzung der Einfuhrzollbefreiung in China.
Das Heidelberger-Druck-Management rechnet nun damit, im gesamten Jahr rund 5 Prozent als die 3,6 Milliarden Euro des Vorjahres zu erlösen. Das Vorsteuerergebnis soll auf etwa 277 Millionen Euro steigen.
manager-magazin.de mit Material von dpa-afx und reuters