Chemie Erfolg in der 2. Runde
Frankfurt/Main - Dem Frankfurter Chemie- und Pharmakonzern Hoechst ist im zweiten Anlauf der Verkauf des Wuppertaler Lackherstellers Herberts gelungen. Die Herberts GmbH geht für 3,1 Milliarden Mark an den US-Chemiekonzern Dupont, der damit zum weltweit drittgrößten Lackeanbieter für die Autoindustrie aufsteigt. Die Übernahme muß noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. Dies teilten Hoechst und Dupont am Donnerstag in Frankfurt mit.
Im Sommer hatte Hoechst mit der US-Investorengruppe Kohlberg Kravis Roberts & Co (KKR) schon einmal einen Käufer für Herberts gefunden. Das Geschäft platzte aber Mitte Oktober, weil KKR den Kaufpreis von drei Milliarden Mark nicht mehr bezahlen wollte. Dies dürfte sich nun nicht wiederholen. Hoechst und Dupont bezeichnen ihre Vereinbarung als "endgültig". Die Veräußerung der Gruppe gehört zur Strategie des Hoechst-Chefs Jürgen Dormann, bis zum Jahr 2000 die komplette Industriechemie abzustoßen und den Konzern auf die Bereiche Gesundheit und Ernährung zu konzentrieren.
Dupont wird zusammen mit Herberts auf 3,7 Milliarden Dollar (6,1 Milliarden Mark) Umsatz und 14.000 Beschäftigte kommen. Der Geschäftsführer der Herberts GmbH, Jürgen Ritz, äußerte sich positiv: "Wir freuen uns, Teil eines Unternehmens zu sein, das eines der innovativsten Industrielackfirmen der Welt wird." Die Dupont-Lacksparte ist vor allem in Nord- und Südamerika präsent, während sich Herberts als führender Anbieter in Europa sieht.