Bosch erhöht sein Angebot für die Aktien des australischen Bremsenherstellers Pacifica Group. Die Chancen für eine Übereinkunft stehen dabei allem Anschein nach nicht schlecht; den Aufsichtsrat der Australier hat Bosch bereits für sich gewonnen.
Stuttgart - Bosch ist der weltgrößte Automobilzulieferer - und will noch weiter wachsen. Im Visier hat das Unternehmen den australischen Bremsenhersteller Pacifica Group. Das entsprechende Angebot haben die Schwaben nun erhöht. Das hat offenbar gute Chancen, angenommen zu werden: Der Aufsichtsrat von Pacifica empfehle seinen Aktionären den Verkauf, teilte die Robert Bosch GmbH am Dienstag in Stuttgart mit. Bosch habe das Angebot von 1,92 auf 2,20 australische Dollar je Aktie erhöht.
Bei einer vollständigen Übernahme würde der Kaufpreis 187 Millionen Euro (rund 312 australische Dollar) betragen. Hinzu kämen noch Finanzverbindlichkeiten von rund 134 Millionen Euro (223 Millionen Dollar). Die Transaktion stehe noch unter dem Vorbehalt verschiedener Bedingungen, darunter auch kartellrechtlicher Genehmigungen. Bosch will nach eigenen Angaben mit der Übernahme von Pacifica das Bremsengeschäft in den USA und im Asien/Pazifik-Raum stärken sowie Zugang zu neuen Technologien bekommen.
Die Pacifica Group mit Sitz in Melbourne ist ein Hersteller von Bremssystemen für das Automobilausrüstungs- und Ersatzteilgeschäft. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2005 einen Umsatz von 480 Millionen Euro und beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter an 12 Standorten weltweit.
Mit Bremssystemen kam Bosch 2005 auf einen Umsatz von rund 4,8 Milliarden Euro und beschäftigt in diesem Bereich weltweit mehr 18 000 Mitarbeiter. Der Gesamtumsatz von Bosch lag 2005 bei 41,5 Milliarden Euro.