Herlitz 500 Stellen weg
Berlin - Der Papier- und Schreibwarenhersteller Herlitz will mit einem scharfen Sanierungsschnitt 500 Stellen streichen, das Unternehmen straffen und Produktionsteile nach Polen und Tschechien verlegen. Die jährliche Kostenersparnis soll 50 Millionen Mark betragen, kündigte Vorstandschef Karel de Vries am Mittwoch in Berlin an. 250 Stellen sollen noch in diesem Jahr und etwa 250 bis Frühjahr 1999 wegfallen. Die Einsparungen durch den Personalabbau sollen etwa 35 Millionen Mark betragen. Die Marktlage erfordere einen "radikaleren" Schnitt als ursprünglich geplant, sagte de Vries. Die Maßnahmen würden dadurch auch teurer. In Berlin werde die Zahl der Mitarbeiter um rund 150 verringert.
In der Gruppe werde 1998 ein deutlich geringerer Verlust als im Vorjahr mit 90 Millionen Mark erwartet. Konkrete Angaben wollte Finanzvorstand Martin Kleinschmitt nicht vor Abschluß der Sozialplanverhandlungen machen. Im Stammgeschäft Papier, Büro und Schreibwaren (PBS) sei im dritten Quartal bei einem leicht auf 360 Millionen Mark gestiegenen Umsatz ein Gewinn von fünf Millionen erzielt worden, nach einem Verlust von 25 Millionen Mark im ersten Halbjahr.
Für das vierte Quartal werde ein ebenfalls positives Ergebnis erwartet. In den ersten neun Monaten sei mit PBS ein Umsatz von 869 Millionen Mark (Vorjahr: 850 Millionen) erzielt worden. In der Gruppe habe der Umsatz 877 Millionen Mark nach 888 Millionen im Vorjahreszeitraum betragen.