Bayer Nach dem Umbau ist vor dem Umbau
Leverkusen - Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer konnte im zweiten Quartal seinen operativen Gewinn überraschend steigern. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie vor Sondereffekten zog im Vergleich zum zweiten Quartal 2005 um 14 Prozent auf 928 Millionen Euro an, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der Konzernumsatz nahm im abgelaufenen Quartal um 5,8 Prozent auf 7,072 Milliarden Euro zu. Damit verblieb dem Unternehmen für den Zeitraum April bis Juni ein Überschuss von 452 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 11,3 Prozent.
Möglich machten das die robuste Chemiekonjunktur sowie steigende Gewinne im Gesundheitsgeschäft. Dabei soll das Ende noch nicht ereicht sein, Bayer will sein Pflanzenschutzgeschäft erneut umbauen - und damit 300 Millionen Euro jährlich einsparen. Bis Ende 2009 sollen weltweit im Rahmen des neuen Programms rund 1500 Stellen eingespart werden.
Allerdings stehen derzeit weltweit noch rund 3000 Klagen wegen des Medikaments Lipobay/Baycol im Raum. 3115 solcher Fälle weltweit seien bereits verglichen, wofür rund 1,154 Milliarden Dollar gezahlt worden seien. In den USA seien dem Konzern inzwischen nur noch weniger als 30 Fälle bekannt, in denen aus Sicht des Unternehmens ein Vergleich in Frage käme.
Unter dem Strich gibt sich das Unternehmen daher optimistisch und bekräftigte ihren Ausblick für das Gesamtjahr. Das gelte für die bisherige Konzernstruktur ohne Schering und mit der Diagnostik-Sparte. Das Ergebnis soll leicht zunehmen, so Bayer. Für das zweite Halbjahr erwartet Bayer auch einen Beitrag von Schering in Höhe von 600 Millionen Euro. Das Ergebnisziel für die Gesundheitssparte Healthcare hat das Unternehmen für 2006 am Dienstag angehoben. Das Ergebnis (Ebit) soll um 20 Prozent zulegen, so Bayer. Bislang wurde ein Zuwachs von 10 Prozent erwartet.
manager-magazin.de mit Materialien von dpa, dow jones und reuters