Gut 46 Jahre nach Ende des Koreakriegs lockern die USA erstmals die Wirtschaftssanktionen gegen das kommunistische
Nordkorea. Die meisten Konsumgüter dürfen jetzt ins Land importiert oder von dort in die USA exportiert werden.
Berlin/Washington - Präsident Bill Clinton ordnete die Lockerung an,
nachdem die Regierung in Pjöngjang bei Verhandlungen in Berlin ihre Bereitschaft zum Verzicht auf den Test neuer Langstreckenraketen erklärt hatte. Nach der Aufhebung vieler Sanktionen könnten jetzt auch normale Luft- und Seetransportverbindungen zwischen den USA und Nordkorea aufgenommen werden.
Es ist die erste weitgehende Lockerung der
US-Sanktionen seit dem Ende des Koreakrieges 1953. Vorgeschlagen hatte dies Clintons Berater für die Nordkoreapolitik, der frühere Verteidigungsminister
William Perry.
Nordkoreanische Diplomaten hatten am vergangenen Wochenende in Verhandlungen mit US-Vertretern in Berlin erklärt, dass ein Verzicht auf den Test von Raketen möglich sei. Allerdings verlangte Pjöngjang Gegenleistungen.
Im vergangenen Jahr hatten die Nordkoreaner eine Mittelstreckenrakete getestet, die über Japan hinweg flog, und damit die ganze Region aufgeschreckt. Die
fragliche Langstreckenrakete wäre in der Lage, die US-Staaten Hawaii und Alaska zu erreichen. Die US-Sanktionen gegen Nordkorea waren erstmals 1995 leicht gelockert worden.