Allianz Vermögensverwaltung ausbauen
München - Der Aufsichtsrat der Allianz hat Paul Achleitner und Joachim Faber mit Wirkung vom 1. Januar 2000 in den Vorstand bestellt. Achleitner, derzeit Sprecher der Geschäftsführung von Goldman, Sachs & Co oHG, Frankfurt, übernimmt das Finanzressort, während Faber, im Vorstand der Allianz Versicherungs-ASG für Finanzen und Rechnungswesen zuständig, das neue Ressort Asset Management und sonstige Finanzdienstleistungen leiten wird.
Damit wird der bisherige Zuständigkeitsbereich von Diethart Breipohl, der zum Ende des Jahres in den Ruhestand geht, auf zwei Vorstandsressorts aufgeteilt. Zudem wurde beschlossen, Helmut Perlet, bisher stellvertretendes Vorstandsmitglied, zum ordentlichen Vorstandsmitglied der Allianz zu bestellen.
An der Börse sorgte die Berufung Achleitners für Aufsehen. Mit ihm könnte die Allianz sich stärker im lukrativen Vermögensverwaltungsgeschäft betätigen, meinten Händler. Das neue Kerngeschäft Asset Management verwaltet inzwischen rund 25 Milliarden Euro für Dritte - im wesentlichen Publikum- und Spezialfonds für institutionelle Anleger. Die Kapitalanlagen seien im ersten Halbjahr um 10,9 Prozent gestiegen. Der Geschäftsbereich rund 21 Millionen Euro erwirtschaftet, teilte die Allianz mit.
Die Halbjahreszahlen, die der Versicherer ebenfalls vorlegte, blieben dagegen im Rahmen des Erwarteten. Die Allianz hat ihre Jahresprognose für 1999 im wesentlichen bestätigt. Unter der Annahme fester Wechselkurse wird ein Anstieg der Beitragseinnahmen im Konzern um gut acht Prozent auf etwa über 50 Milliarden Euro erwartet. Unter dem üblichen Vorbehalt, daß größere Schäden aus Naturkatastrophen im weiteren Jahresverlauf ausbleiben, werde mit einer Erhöhung des Jahresüberschusses von gut zehn Prozent gerechnet.
In dieser Prognose sei der Sondereffekt aus der Reduzierung des Steuersatzes in Deutschland nicht berücksichtigt. Während die Integration der AGF in Großbritannien, Irland, den Niederlanden, Kanada und Asien weitestgehend abgeschlossen sei, werde die rechtliche und organisatorische Zusammenführung in Frankreich, Spanien, Griechenland, Portugal und Südamerika größtenteils bis zum Jahresende vollzogen sein. Dabei werde weiterhin im Zeitplan geblieben.
In der Prognose für die Beitragseinahmen 1999 sind die Umsätze der neu erworbenen First Life in Korea, der President Group in Taiwan und der LifeUSA noch nicht berücksichtigt.