Schwache Nachfrage
Intels Gewinn bricht drastisch ein
Der Chiphersteller Intel hat im ersten Quartal unter einer zurückgehenden Nachfrage nach PCs gelitten und einen massiven Gewinnrückgang verbucht. Dennoch konnte der Konzern die Markterwartungen leicht übertreffen. Die Aktie legte nachbörslich zu.
San Francisco - "Das wichtigste in diesem Quartal ist, dass wir die Mitte unserer revidierten Umsatzprognose getroffen haben", sagte Finanzchef Andy Bryant am Mittwochabend nach Börsenschluss in New York. Zudem habe der Konzern seinen Marktanteil gemessen an Stückzahlen gehalten. Für das Gesamtjahr senkte Intel seine Umsatzprognose allerdings deutlich und rechnet nun mit einem Rückgang.
In den ersten drei Monaten fiel der Nettogewinn gegenüber dem Vorjahr um 38 Prozent auf 1,35 Milliarden Dollar oder 23 Cent je Aktie, wie Intel nach US-Börsenschluss mitteilte. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt 22 Cent je Aktie erwartet. Der Umsatz ging zwar auf 8,94 Milliarden Dollar von 9,43 Milliarden Dollar zurück. Er lag aber damit über den Erwartungen von 8,87 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr rechnet Intel nun mit einem Umsatzrückgang von 3 Prozent. Im Januar hatte der Konzern noch ein Plus von 6 bis 9 Prozent prognostiziert.
Allerdings blieb die Prognose für den Umsatz im zweiten Quartal unter der durchschnittlichen Analystenschätzung: Während Intel einen Rückgang auf 8,0 bis 8,6 Milliarden Dollar von zuvor 9,23 Milliarden Dollar erwartet, gehen Branchenexperten von 8,79 Milliarden Dollar Umsatz aus.
Intel, dessen Prozessoren etwa 90 Prozent aller Personal-Computer (PC) weltweit steuern, hatte jüngst Marktanteile an seinen heimischen Konkurrenten AMD verloren. Dabei konnte AMD von der Entwicklung stromsparender und leistungsfähigerer Prozessoren profitieren. Darauf reagierte Intel unter anderem mit Preissenkungen. Der Konzern senkte zudem im März seine Umsatzerwartung für das erste Quartal auf 8,7 bis 9,1 Milliarden Dollar von zuvor 9,1 bis 9,7 Milliarden Dollar.
Branchenexperten warnten nun auch vor allzu großem Optimismus, da Intel weitere Kunden an AMD verlieren könne. "Das erste Quartal war ein wenig besser als erwartet", sagte Analyst Eric Ross von ThinkEquity Partners. Die Prognose sei schlechter ausgefallen als er es kalkuliert habe. "Wir befinden uns in einem für Intel schwierigen Quartal."