Mit einem Kurssprung von rund 60 Prozent ist die Nanotech-Firma Bio-Gate an die Börse gestartet. Der Spin-Off der Universität Erlangen-Nürnberg, an dem auch die Fraunhofer-Gesellschaft beteiligt ist, nimmt durch den Börsengang mindestens 11,9 Millionen Euro ein.
Frankfurt am Main - Mit der Nanotechnologiefirma Bio-Gate hat die Fraunhofer-Gesellschaft erstmals eine Beteiligung an die Börse gebracht - und das mit einem gewaltigen Erfolg. Die im Wachstumssegment Entry Standard notierten Aktien eröffneten am Mittwoch bei 33,50 Euro und lagen damit rund 60 Prozent über dem Zuteilungspreis von 21 Euro.
Der Börsenneuling hatte insgesamt 788.200 Anteilsscheine zur Zeichnung angeboten, was einem Platzierungsvolumen von 16,6 Millionen Euro entspricht. Die Emission war Bio-Gate zufolge 36-fach überzeichnet. Der Platzierungsschwerpunkt, lag bei institutionellen Anlegern in Deutschland und dem europäischen Ausland, zehn Prozent der angebotenen Aktien gingen an Privatanleger in Deutschland.
Die Altgesellschafter, zu denen neben dem Vorstand und der mit 3,7 Prozent beteiligten Fraunhofer-Gesellschaft zwei Privatinvestoren gehören, werden auch künftig die Mehrheit halten. Ihre Haltefrist beträgt zwölf Monate. Mit den aus dem Börsengang zufließenden Geldern von bis zu 11,9 Millionen Euro will das Unternehmen unter anderem die Expansion in den US-Markt finanzieren.
Bio-Gate beschichtet Materialien und Oberflächen mit mikroskopisch kleinen Silber-Partikeln, um sie medizinisch wirksam gegen Bakterien, Pilze und andere Krankheitserreger zu schützen. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Nürnberger Unternehmen nach Firmenangaben einen Umsatz von rund drei Millionen Euro, die Netto-Gewinnmarge lag bei 5,7 Prozent. Für 2006 erwartet Bio-Gate nach früheren Aussagen aus Finanzkreisen einen Umsatz von fünf Millionen Euro und eine Nettorendite von rund zwölf Prozent.
Die Nanotech-Firma war im Jahr 2000 mit Unterstützung des Freistaates Bayern aus einem Spin-Off der Universität Erlangen-Nürnberg hervorgegangen. Der Schweizer Konzern Ciba, die deutschen Unternehmen LR-International und der Autozulieferer Mankiewicz sowie ein führender US-Hersteller von Medizinprodukten sind derzeit die wichtigsten Vertriebspartner des Unternehmens.