Das Augsburger Immobilienunternehmen Patrizia will am 31. März an die Börse gehen. Ein Großteil der angebotenen rund 21,8 Millionen Papiere stammt aus dem Bestand der Altaktionäre. Den Vorwurf, Kasse zu machen, weist der Vorstand entschieden zurück.
Frankfurt am Main - Die Patrizia Immobilien AG will am 31. März an die Börse. Dies geht aus dem am Wochenende veröffentlichten Emissionsprospekt und einer Pressemitteilung des Unternehmens an diesem Montag hervor.
Den Angaben zufolge beginnt die Angebotsfrist am 27. März und endet am 30. März. Die Aktien des Unternehmens sollen im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert werden. Die Preisspanne für die rund 21,8 Millionen angebotenen Titel soll am kommenden Wochenende festgelegt werden, hieß es weiter.
Von den angebotenen Papieren stammen sieben Millionen Anteilsscheine aus einer Kapitalerhöhung. Weitere 12,12 Millionen Aktien werden die Altaktionäre des Unternehmens abgeben. Die Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) von rund 2,65 Millionen Aktien stammt ebenfalls aus dem Bestand der Altaktionäre.
Den Börsengang begleiten die Deutsche Bank, JP Morgan und Sal. Oppenheim. Zum Emissionsvolumen wollten sich die Banken am Montag noch nicht konkret äußern. Dem Prospekt zufolge wäre ein Erlös von bis zu 424 Millionen Euro möglich. Der Platzierungserlös für die Altaktionäre einschließlich des Greenshoes werde dabei zwischen 203 Millionen und 284 Millionen Euro gesehen.
Mit derzeit rund 93 Prozent ist die First Capital Partner GmbH größter Aktionär der Patrizia Immobilien AG. Hinter dieser Gesellschaft steht die Familie des Firmengründers und Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Egger (40). Bei vollständiger Ausübung der Mehrzuteilungsoption soll nach dem Börsengang der Streubesitzanteil bei 46 Prozent liegen, hieß es am Montag weiter.
Den Vorwurf, Kasse zu machen, wollte sich Egger indes nicht gefallen lassen. Er wolle "den Rücken frei haben" für die Zukunft, die er aber im Unternehmen sieht. Er werde auch künftig mehr als 50 Prozent der Anteile halten.
Mit dem Erlös des Börsengangs soll der Bereich der eigenen Investments ausgebaut werden. Der Gesamtumsatz von Patrizia betrug im vergangenen Jahr nach Unternehmensangaben 99,5 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) lag 2005 bei 26,4 Millionen Euro, nach 12,5 Millionen Euro im Vorjahr.
Zur Zukunft hieß es vom Unternehmen, Analysten billigten Patrizia ein künftiges Wachstum bei Umsatz und Gewinn von 100 Prozent zu. Das Unternehmen strebe auf mittlere Sicht den Einstig in den MDax an. Patrizia sei fast ausschließlich auf dem deutschen Immobilienmarkt und hier insbesondere im Bereich der Wohnimmobilien tätig. Neben dem Hauptgeschäft des Immobilieninvestments ist das Unternehmen auch noch im Bereich Services tätig.
Auf dem deutschen Markt steht die Gesellschaft im Wettbewerb mit der soeben in den MDax aufgenommenen Vivacon sowie mit Colonia Real Estate und der IVG Immobilien.
Patrizia plane auch in Zukunft die Ausschüttung einer Dividende. Für das Jahr 2003 hatte die Dividende je Aktie 0,16 Euro, für das Jahr 2004 0,11 Euro und für das Jahr 2005 1,60 Euro betragen, hieß es am Montag weiter.
manager-magazin.de mit Material von dpa-afx und vwd