Postbank BHW-Aktionären droht Zwangsabfindung
Frankfurt - Die Postbank hält kurz vor Ablauf der Frist für das BHW-Pflichtangebot mehr als 97 Prozent an dem im Herbst übernommenen Hamelner Baufinanzierer. In Finanzkreisen hieß es am Donnerstag, nun sei mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer Zwangsabfindung für die Minderheitsaktionäre (Squeeze-Out) auszugehen.
Deutschlands größtes Filialinstitut habe zuletzt noch selbst BHW-Aktien zum Preis von je 15,05 Euro erworben, sagte ein Postbank-Sprecher. Für die Kleinaktionäre habe dies zur Folge, dass sie je eingereichte Aktie einen Cent mehr erhielten.
Die Postbank hatte den freien Anteilseignern im Rahmen des gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtangebots zunächst 15,04 Euro je Anteilsschein geboten. Bereits vor dem Start der Offerte, die am Donnerstag um Mitternacht ausläuft, kamen die Bonner auf gut 91 Prozent der BHW-Anteile. Der Postbank-Sprecher sagte, es sei noch nicht entschieden, ob es zu einem Squeeze-Out kommt.
Eine Zwangsabfindung könnte Branchenkennern zufolge deutlich unter den nun gebotenen 15,05 Euro liegen. Die Postbank selbst hat für die Mehrheit an BHW - die von der Gewerkschaftsholding BGAG und dem Deutschen Beamtenbund übernommenen Pakete - rechnerisch nur gut zehn Euro je Anteilsschein bezahlt.
Die Postbank-Aktie notierte am Vormittag in einem leicht positiven Markt mit 57,98 Euro um 0,8 Prozent im Plus. Die BHW-Aktie verlor hingegen 0,4 Prozent auf 15 Euro.
reuters