Der größte Medienkonzern der Welt verdient prächtig. Das amerikanische Unternehmen Time Warner steigerte zuletzt seine Umsätze im Kabelfernseh-, Film- und Printmediengeschäft kräftig. An der Börse legen die Aktien der Firma deutlich an Wert zu.
New York - Getragen von einem starken Wachstum im Kabelgeschäft hat der Medienriese Time Warner im abgelaufenen Quartal seinen Gewinn deutlich gesteigert. Auch Zuwächse bei schnellen Internetverbindungen trugen zu einem Gewinnplus von mehr als 20 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar bei, wie das US-Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Dabei wurden die Erwartungen der Experten übertroffen.
Zu dem Konzern gehören unter anderem die Warner Brothers Filmstudios, der Internet-Anbieter AOL und der TV-Sender CNN. Für 2006 erwartete das Unternehmen eine Geschäftsentwicklung im Rahmen der Analystenschätzungen. Der Kurs der Time-Warner-Aktie legte vorbörslich um fünf Cent auf 17,58 Dollar zu.
Je Aktie habe der Gewinn im vierten Quartal 29 Cent betragen nach 24 Cent im Vorjahreszeitraum, teilte der Konzern mit. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Gewinn je Aktie von 21 Cent gerechnet. Der Umsatz stieg um 7 Prozent auf 11,9 Milliarden Dollar. Kinoerfolge wie der jüngste Harry-Potter-Film sorgten für einen Umsatzanstieg im Filmgeschäft um 11 Prozent. Verkäufe von Filmen wie "Batman Begins" und "Charlie und die Schokoladenfabrik" kurbelten zudem die DVD-Verkäufe an.
"Die Ergebnisse waren ziemlich gut", sagte der Vize-Präsident von Oppenheimer-Research, Thomas Eagan. "Sie lagen auf einer Linie mit unseren Erwartungen, aber das Kabelgeschäft hat unsere Schätzungen auf allen Ebenen übertroffen." Der Umsatz im Kabelgeschäft wuchs den Unternehmensangaben zufolge um 13 Prozent. Die Zahl der Video-Abonnenten sei im Vergleich zum Vorquartal um 34.000 auf rund elf Millionen gestiegen. Außerdem seien 265.000 neue Kunden bei den schnellen Internetverbindungen und 246.000 neue Digitaltelefonkunden gewonnen worden.
Der Umsatz der AOL-Onlinesparte fiel dabei um 8 Prozent, nachdem 625.000 Abonnenten dem Unternehmen im Jahr 2005 den Rücken gekehrt haben. Im Dezember hatte der Internetriese Google erklärt, eine Milliarde Dollar in die Sparte zu investieren und eine breit angelegte Werbepartnerschaft einzugehen.
Die US-Kartellbehörden stimmten am Dienstag den Plänen von Time Warner und Comcast zu, den insolventen Kabelbetreiber Adelphia Communications zu übernehmen. Im April vergangenen Jahres hatten beide Unternehmen ein Angebot in Höhe von 17,6 Milliarden Dollar in Aktien und bar unterbreitet. Jetzt muss noch der US-Kommunikationskommission dem Deal zustimmen.