San Ramon - Der zweitgrößte US-Ölkonzern Chevron hat angesichts der eskalierenden Öl- und Erdgaspreise im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn von 14,1 Milliarden Dollar verbucht. Chevron hatte 2004 rund 9,5 Milliarden Dollar verdient. Der Gewinn pro Aktie legte von 6,28 auf 6,54 Dollar zu. Der Jahresumsatz stieg ebenfalls drastisch auf das Rekordniveau von 193,6 Milliarden Dollar nach 150,9 Milliarden im Vorjahr.
Die Ölpreise hatten im vergangenen Jahr um rund 40 Prozent zugelegt, und die Erdgaspreise hatten sich ebenfalls enorm verteuert. Sie wurden durch die starke weltweite Nachfrage, vor allem aus den USA, China und anderen asiatischen Ländern in die Höhe getrieben. Hiervon profitierten die Ölmultis in großem Stil.
In den USA belasteten die Schäden an der Öl- und Erdgasinfrastruktur im und am Golf von Mexiko den Chevron-Gewinn mit mit 1,4 Milliarden Dollar. Trotzdem erzielte Chevron im vierten Quartal einen Rekordgewinn von 4,1 Milliarden Dollar nach 3,4 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Der Quartalsumsatz erhöhte von 41,6 auf 52,6 Milliarden Dollar.
Chevron hatte im August die US-Ölgesellschaft Unocal für 17,8 Milliarden Dollar übernommen und hatte damit erhebliche zusätzliche Öl- und Erdgasreserven erworben. Es sei das zweite Rekordjahr in Folge gewesen, betonte Chevron-Chef Dave O'Reilly.
Der drittgrößte US-Ölkonzern ConocoPhillips hatte vor wenigen Tagen ebenfalls gewaltige Rekordumsätze und -gewinne ausgewiesen. Die Gesellschaft verdiente im vergangenen Jahr 13,5 Milliarden Dollar oder 9,55 Dollar je Aktie - nach 8,1 Milliarden oder 5,8 Dollar je Aktie im Jahr zuvor. Der Jahresumsatz von 136,9 legte auf 183,4 Milliarden Dollar zu. Der globale Branchenführer Exxon Mobil gibt am kommenden Montag seine Gewinn- und Umsatzzahlen für 2005 bekannt.