Nach langer Stagnation wird der Handy-Markt wieder zum Wachstumsmarkt. US-Marktforscher schätzen, dass 2006 knapp eine Milliarde Mobiltelefone verkauft werden. Die Marktführer Nokia und Motorola dürften bereits im Januar Erfreuliches melden.
Stuttgart - Der Handy-Markt entwickelt sich weltweit wieder zu einem Wachstumsmarkt. Amerikanische Forschungsinstitute haben die Vorhersage für den Handyabsatz im Jahr 2006 auf 930 Millionen von vorher 875 Millionen heraufgesetzt.
Diese Verbesserung geht ganz wesentlich auf Zuwächse in Entwicklungs- und Schwellenländern zurück. Insbesondere in China und Brasilien blüht das Handygeschäft. Die Erwartungen für den Absatz 2005 bleiben mit 775 Millionen unverändert.
Gutes Weihnachtsgeschäft
Bis zu 20 Prozent des Jahresumsatzes mit Handys werden in den letzten sechs Wochen des Jahres dort erzielt. Von der traditionell steigenden Nachfrage zum Jahresende profitieren besonders die Branchenführer: Das Nokia Model 6102 ist eben so stark nachgefragt wie das Model RAZR von Motorola. Nokia und Motorola sind die beiden Marktführer im bisherigen Weihnachtsgeschäft.
Als mögliche Nachfolger des Models RAZR hat Motorola das Model PEBL positioniert. Dieses Wort leitet sich vom englischen Wort pebble ab und bedeutet soviel wie Kieselstein. Tatsächlich hat das neue Motorola Modell die runde Form eines Kieselsteins. Handys werden damit mehr und mehr Modeartikel.
Als Wachstumswerte moderat bewertet
Beide Aktien sind nicht zu teuer in Anbetracht des wiedererwachten Wachstums. Die Aktien von Nokia haben ein Kursgewinnverhältnis von 16 für den 2006 erwarteten Gewinn. Motorola wird etwas höher mit einem Kursgewinnverhältnis von 18 für den Gewinn 2006 bezahlt.
So lange die Weltkonjunktur weiterhin gut läuft, dürften beide Unternehmen zu den wenigen kaufenswerten Technologiewerten gehören.
Falls sich die Konsumkonjunktur weltweit abkühlt, etwa in Folge der hohen Zinsen in Amerika oder des hohen Ölpreises, empfiehlt sich jedoch auch ein schneller Ausstieg bei beiden Werten.