Börsengang
EOP profitiert von der Spritpreis-Explosion
Diesel zum Super-Preis - an der Zapfsäule wird vielen Konsumenten derzeit der letzte Rest Konsumlust ausgetrieben. Etwa 20 Cent weniger pro Liter kostet Biodiesel, der momentan an knapp 2000 Tankstellen bundesweit angeboten wird. Hersteller EOP Biodiesel wächst ob des Trends - und wagt das IPO.
Frankfurt am Main - Hat Biodiesel eine Zukunft? Die EOP Biodiesel AG ist davon überzeugt und strebt noch in diesem Monat an die Börse.
Für September sei eine Notierung im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse geplant, teilte die Gesellschaft am Donnerstag mit. Im Zuge des Börsengangs würden insgesamt 3,37 Millionen Aktien im Rahmen einer Privatplatzierung institutionellen Anlegern zum Kauf angeboten.
Davon stammten rund drei Millionen Stück aus einer Kapitalerhöhung, die restlichen Aktien aus Altaktionärsbesitz. Das Emissionsvolumen werde sich auf rund 20 Millionen Euro belaufen.
Mit den Mitteln aus dem Börsengang will EOP seine Produktionskapazitäten ausweiten und sich auf mittlere Sicht unter den zehn größten Unternehmen der Branche etablieren. Den Börsengang begleitet das Frankfurter Emissionshaus Equinet. Bei Ausübung der Mehrzuteilungsoption befänden sich nach dem Gang an den Kapitalmarkt voraussichtlich rund 77 Prozent der Unternehmensanteile im Streubesitz.
Absatz in drei Jahren verdreifacht
Die 2000 gegründete EOP Biodiesel mit Sitz im brandenburgischen Falkenhagen nahm im vergangenen Jahr die Produktion auf. Im am 30. Juni endenden Geschäftsjahr 2004/05 setzte die etwa 30 Mitarbeiter zählende Gesellschaft 30 Millionen Euro um und erzielte einen Jahresüberschuss. Rund 75.000 Tonnen Raps wurden verwertet, als Wettbewerbsvorteil nennt EOP überdurchschnittlich große Lagerreserven, die flexible Reaktionen auf Preisschwankungen zuließen.
EOP profitiert derzeit von den steigenden Ölpreisen, die viele Verbraucher auf den günstigeren Treibstoff Biodiesel umsteigen lässt. In den vergangenen drei Jahren hat sich der Biodiesel-Absatz in Deutschland EOP zufolge mehr als verdreifacht auf gut 1,4 Millionen Tonnen.
An rund 1900 Tankstellen kann derzeit Biodiesel gezapft werden. Dabei kostete der überwiegend aus Raps hergestellte alternative Kraftstoff etwa 20 Cent je Liter weniger als herkömmliches Diesel. Um von der steigenden Nachfrage nach Biodiesel zu profitieren, will EOP bis 2007 seine Produktionskapazitäten verdoppeln. In Deutschland ist Biodiesel zumindest bis 2009 von der Mineralölsteuer befreit.