In wenigen Jahren werden die Bundesbürger pro Jahr mehr Geld vererben als in einem Wirtschaftsjahr neu gespart werden kann. Dennoch könnte die riesige Erbschaftssumme für die Erbengeneration zu wenig sein für ein auskömmliches Leben im Alter.
Hamburg - Milliarden, Milliarden, Milliarden: Die Deutschen vererben immer größere Vermögen an ihre Kinder. Nach Berechnungen der Dresdner Bank werden private Haushalte in den nächsten fünf Jahren rund eine Billion Euro an ihre Nachkommen weiterreichen.
In den fünf Jahren von 2011 bis 2015 werde diese Summe bereits auf 1,3 Billion Euro ansteigen, geht aus der am Freitag in Frankfurt veröffentlichte Studie hervor.
Damit werden Vermögensbestände übertragen, die das jährliche Sparvolumen der privaten Haushalte übersteigen.
Dennoch könnten sich Kinder und Enkel nicht aufs Erbe verlassen. Wegen der steigenden Lebenserwartung und des wachsenden Eigenanteils bei Krankheits- und Pflegekosten müssten ältere Menschen immer öfter ihr Erspartes angreifen und aufzehren. Jüngere Generationen sollten deshalb frühzeitig selbst für ihr Alter vorsorgen.
Ende 2004 hatten die Deutschen fast 10 Billionen Euro Vermögen angesammelt - das waren 65 Prozent mehr als 1991. Fast die Hälfte entfiel auf Immobilien, 41 Prozent auf Geldvermögen. Der Anteil der Bankeinlagen wie Sparbücher sei seit den 80er Jahren rückläufig, während Versicherungen - vor allem als Altersvorsorge - häufiger genutzt würden.
Allerdings profitieren nicht alle Bundesbürger gleichermaßen von dem Vermögenszuwachs: Reichere Deutschen profitieren überdurchschnittlich, ins besondere von steigenden Einnahmen aus bereits angelegtem Kapital.