Gea Group Wende in vielen Zügen
Düsseldorf - Der Großanlagenbau bleibt der große Verlustbringer des Bochumer Geakonzerns. Die Entwicklung sei hier im zweiten Quartal "erneut nicht zufrieden stellend" gewesen, räumte Finanzchef Peter Steiner am Donnerstag bei der Vorlage der Geschäftszahlen ein. Der Bereich, zu dem wesentlich die Geschäfte der Frankfurter Tochter Lurgi gehören, machte vor Steuern einen Verlust in Höhe von 25,1 Millionen Euro nach einem Minus von 23,5 Millionen Euro vor Jahresfrist.
Steiner kündigte an, Lurgi werde nun voraussichtlich im Schlussquartal 2005 die Gewinnschwelle erreichen. Dank besserer Ergebnisse in anderen Bereichen erzielte das jüngst noch als MG Technologies firmierende Unternehmen vor Steuern einen Gewinn von rund zehn Millionen Euro.
Im zweiten Quartal des Vorjahres hatte noch ein Verlust von knapp 30 Millionen Euro zu Buche gestanden. Der Gewinn lag aber deutlich unter den Erwartungen von Analysten, die im Schnitt 24 Millionen Euro geschätzt hatten.
Der Kurs der im MDax notierten GEA-Aktie gab mehr als 3,7 Prozent auf rund 10,15 Euro nach. Analysten der HypoVereinsbank (HVB) stuften das Papier auf "underperform" von "neutral" herunter. Die Sparte Großanlagenbau habe enttäuscht, hieß es. Das Kursziel belaufe sich auf nur zehn Euro. Die Experten der WestLB senkten ebenso den Daumen und nahmen ihre Anlageempfehlung von "buy" auf neutral" zurück.
Geachef Jürg Oleas gab sich dennoch zufrieden mit dem bisherigen Geschäftsverlauf. "Die Gea Group ist auf gutem Weg, die Jahresziele für 2005 zu erreichen", urteilte er. Der Vorstand bekräftigte, ein organisches Umsatzwachstum in Höhe von rund 5 Prozent erreichen zu wollen. Mit Zukäufen könne der Konzernumsatz etwa 4,5 Milliarden Euro erreichen, ergänzte Finanzchef Steiner.
Die Umsatzrendite solle bei rund 4 Prozent liegen, und könne mittelfristig - also nicht mehr 2005 - 5 Prozent erreichen. Die HVB-Analysten halten für das laufende Jahr eine Gewinnmarge vor Steuern von etwa 3 Prozent für wahrscheinlich.