Emissionspreis Premiere-Aktien kosten 28 Euro
München - Dass der Emissionspreis am oberen Rande der so genannten Bookbuilding-Range von 24 bis 28 Euro liegt, teilte Premiere am Dienstag mit. Weitere Details zur Emission und zur Zuteilung sollen am Mittwoch im Anschluss an die Handelsaufnahme in Frankfurt im Zuge einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden. Zuletzt hatte es in Finanzkreisen geheißen, Premiere wolle Kleinanleger bevorzugt bedienen und ihnen 25 bis 35 Prozent der ausgegebenen Aktien zuteilen.
Das Initial Public Offering (IPO) von Premiere ist erst der zweite in Deutschland im laufenden Jahr und die größte Erstplatzierung seit der Emission der Postbank im Juni vergangenen Jahres. Deren Börsengang hatte ein Volumen von 1,5 Milliarden Euro. Nach jahrelanger Flaute gilt die Emission von Premiere als Stimmungsbarometer für weitere Börsenkandidaten.
Premiere hatte vom 23. Februar bis zum Dienstag insgesamt 36,6 Millionen Aktien angeboten, davon zwölf Millionen Papiere aus einer Kapitalerhöhung. Zudem steht eine Platzierungsreserve von weiteren 5,5 Millionen Anteilsscheinen zur Verfügung. Würden alle rund 42 Millionen Aktien platziert, ergäbe sich ein Emissionsvolumen von knapp 1,2 Milliarden Euro. Dem Unternehmen selbst würden hiervon 336 Millionen Euro zufließen.
Zehnfach überzeichnete Emission
Das "Handelsblatt" berichtete vorab aus seiner Mittwochausgabe unter Berufung auf Finanzkreise, die Emission sei mehr als zehnfach überzeichnet gewesen. Vor allem aus England sowie Deutschland und den USA sei rege Nachfrage verzeichnet worden. Bereits in den vergangenen Tagen hatte es geheißen, in der Preisspanne von 24 bis 28 Euro sei die Emission mehrfach überzeichnet.
Bei einem Preis von 28 Euro und voller Ausschöpfung der geplanten Kapitalerhöhung errechnet sich für Premiere ein Unternehmenswert von etwa 2,3 Milliarden Euro. Premiere-Chef Georg Kofler war nach den Vorgesprächen den Investoren deutlich entgegen gekommen und hatte sich am unteren Rande der Preisvorstellungen der Emissionsbanken orientiert. Diese hatten den Wert von Premiere auf bis zu 3,9 Milliarden Euro taxiert. "Wir wollen eine große Transaktion platzieren, und die muss einen attraktiven Preis haben", hatte Kofler klar gestellt. Der Medienmanager hatte in den 90er Jahren bereits Pro Sieben - heute Teil der ProSiebenSat.1 Media - an die Börse gebracht.
Der Premiere-IPO wird von insgesamt elf Instituten begleitet, die Federführung haben HypoVereinsbank , Credit Suisse First Boston und Morgan Stanley übernommen.