Die Einführung neuer Modelle bei BMW, Mercedes und Opel hat dem Autozulieferer Leoni im vergangenen Jahr ein zweistelliges Wachstum beschert. Vor allem mit der Produktion von Bordnetz-Systemen verdiente der Konzern kräftig und baute dafür neue Standorte in Osteuropa. Für 2005 erwarten Analysten ein noch stärkeres Wachstum.
Nürnberg - Der Automobilzulieferer Leoni ist im vergangenen Jahr zweistellig gewachsen. Vor allem die Produktion von Bordnetz-Systemen für Opel, Mercedes und BMW sorgte für ein kräftiges Plus, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag mit.
"Wie erwartet, leistete der Leoni Unternehmensbereich Bordnetz-Systeme im Geschäftsjahr 2004 den größten Wachstumsbeitrag", hieß es in der Mitteilung des Unternehmens. Leoni rüstet den neuen Opel Astra, die neue A-Klasse von Mercedes sowie von BMW den 1er und den neuen 3er, der im März auf den Markt kommt, mit Bordnetzen aus. Dafür seien eigens neue Produktionsstandorte in der Ukraine, in Rumänien und in der Slowakei errichtet worden, an denen Leoni inzwischen über 7000 Mitarbeiter beschäftigt. Ebenfalls zugelegt hätten die beiden anderen Unternehmensbereiche Draht und Kabel.
Der Jahresüberschuss stieg den Angaben zufolge um 50 Prozent auf 33,2 Millionen Euro. Der Umsatz legte um 15 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro zu, nachdem zuletzt ein Plus von 13 Prozent prognostiziert wurde. Damit entsprach die Bilanz den Erwartungen von Marktbeobachtern.
Leoni ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Hersteller von Drähten, Kabeln und Bordnetz-Systemen. An Standorten in Europa, Amerika, Asien und Afrika arbeiteten zum Jahresende knapp 30.000 Mitarbeiter. Den vollständigen Jahresabschluss will Leoni am 22. März veröffentlichen.
Die Aktien des Autozulieferers gerieten nach Bekanntgabe der Zahlen unter Druck. Marktbeobachter sprachen von Gewinnmitnahmen. Die Ergebnisse zum vierten Quartal seien etwas besser als im Durchschnitt erwartet ausgefallen, schrieb HSBC-Analyst Thorsten Zimmermann. In dem Zeitraum hätten sich neue Vertragsabschlüsse erstmals vollständig im Gewinn gezeigt; dies signalisiere einen deutlichen Gewinnanstieg im Gesamtjahr 2005.
Der Umsatz und der Gewinn nach Steuern habe "ganz leicht über den Prognosen" gelegen, sagte ein Börsianer in einer ersten Einschätzung. Beim Ausblick habe Leoni für 2005 Umsätze von 1,4 Milliarden und eine operative Marge von sieben Prozent in Aussicht gestellt - diese Daten sollten nun zumindest bestätigt werden. Leoni-Papiere waren von Ende Oktober bis Anfang Februar um nahezu 35 Prozent gestiegen.