Pfeiffer Vacuum Rückbesinnung auf das Kerngeschäft
Asslar - Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei 2004 um 7,2 Prozent auf 18,1 Millionen Euro zurückgegangen, teilte Pfeiffer Vacuum am Mittwoch in Asslar mit. Allein die Schließung der DVD-Sparte nach vier Jahren habe 8,9 Millionen Euro gekostet, dazu seien auf 7,6 (Vorjahr: 4,9) Millionen Euro gestiegene operative Verluste gekommen. Durch die Schwäche des Dollar sei das Ebit mit 2,2 Millionen Euro belastet worden.
"Ohne diesen Verlustbringer eröffnet das Kerngeschäft exzellente Perspektiven für die kommenden Jahre", teilte Pfeiffer mit. Der Vorstand hatte den Ausstieg, der 50 Mitarbeiter den Arbeitsplatz kostet, Ende Januar beschlossen.
Das Geschäft mit DVD-Anlagen war nach Firmenangaben über drei Jahre hinweg der einzige Verlustbringer des auf Vakuumpumpen, Mess- und Analysegeräten spezialisierten Konzerns.
Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr um 8,5 Prozent auf 156,2 Millionen Euro. Bei einem konstanten Dollarkurs wäre er um 10,9 Prozent gestiegen. Der Auftragseingang stieg um 3,4 Prozent auf 155,3 Millionen Euro. Die Auftragseingänge der ersten Wochen des neuen Jahres seien sehr viel versprechend, teilte Pfeiffer ergänzend mit. Neue Produkte sollen dem Geschäft zusätzliche Impulse geben.
Auf Grund des hohen Barmittelbestandes sollen die Pfeiffer-Aktionäre für 2004 eine deutlich höhere Dividende erhalten, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Im Vorjahr hatte Pfeiffer 70 Cent je Aktie gezahlt, davon 30 Cent als Bonus.
Aktie auf Berg- und Talfahrt
Der Markt reagierte auf die Daten mit einer Berg- und Talfahrt. Nach frühen Verlusten kletterte die Aktie im späteren Handel wieder ins Plus.
Ein Abgeber hat die Aktien im frühen Handel bei sehr dünnen Umsätzen unter Druck gebracht, sagte ein Frankfurter Börsianer. Auf dem ermäßigten Niveau seien aber schnell wieder Käufer angezogen worden. Fundamental habe der weiter schwache Auftragseingang zunächst für Unsicherheit gesorgt.
Die Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr lagen am unteren Ende der Erwartungen, schrieb Dirk Lohmann, Analyst bei HSBC Trinkaus & Burkhardt. Ein Belastungsfaktor sei aber die Schließung der DVD-Aktivitäten gewesen und damit ein Einmaleffekt. Auch der schwache Dollar habe auf die Ergebnisse vor allem im vierten Quartal gedrückt. Der Auftragseingang habe sich unterdessen zwar verbessert, sei aber immer noch nicht auf einem befriedigenden Niveau.
Eggert Kuls von M.M. Warburg verwies ebenfalls auf die hohen Einmaleffekte als Hauptbelastungsfaktor. Die operative Marge im verbleibenden Kerngeschäft Vakuum-Technologie habe sich unterdessen positiv entwickelt.