Der Vorstand von T-Online beklagt sich über das aus seiner Sicht zu niedrige Übernahmeangebot der Konzernmutter. T-Online sei mehr wert als die von der Deutschen Telekom gebotenen 8,99 Euro je Aktie. Seinen Aktionären könne der Internet-Dienstleister keine Empfehlung geben, ob sie das Angebot annehmen sollten oder nicht.
Darmstadt - Nach Ansicht von T-Online liege das Übernahmeangebot der Telekom deutlich unter dem eigentlichen Unternehmenswert, heißt es in einer Börsenpflichtmitteilung, die das Unternehmen am Freitag veröffentlichte. T-Online berief sich dabei auf eine Bewertung der Investmentbank NM Rothschild & Sons. Pro Aktie bietet der Mutterkonzern 8,99 Euro.
Der Vorstand sehe sich derzeit nicht in der Lage, den Aktionären eine Empfehlung zu geben. Das Umtauschverhältnis bei einer Verschmelzung sei offen und die Kursentwicklung der Telekom-Aktien unsicher. Daher lasse sich derzeit nicht absehen, ob es für die Aktionäre der T-Online günstiger sei, das Angebot anzunehmen oder die Verschmelzung abzuwarten. Wer das Barangebot der Telekom bis zum Ablauf der Frist am 4. Februar 2005 nicht annimmt, erhält zu einem späteren Zeitpunkt T-Aktien für die T-Online-Papiere. Bei ihrer Entscheidung, so rät der T-Online-Vorstand, sollten die Aktionäre auch in Betracht ziehen, ihre Anteile direkt an der Börse zu verkaufen.
Die Telekom will ihre Internet-Tochter zum 1. Januar wieder in den Konzern eingliedern. T-Online soll aber auch nach der Integration in das Geschäftsfeld Breitband/Festnetz des Bonner Mutterkonzerns als eigenständige Einheit mit eigenem Management sowie eigener Gewinn- und Verlustverantwortung bestehen bleiben. Derzeit hält die Telekom rund 74 Prozent der Anteile.