Wall Street JP Morgan Chase enttäuscht
New York - New York - Die zweitgrößte US-Bank JP Morgan Chase hat im dritten Quartal wegen hohen Kosten für die Übernahme der Bank One und schwachen Investmentbankergebnissen einen deutlichen Gewinnrückgang verbucht.
Der Gewinn fiel im Juli-September-Abschnitt auf 1,4 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) gegenüber 1,6 Milliarden Dollar im dritten Quartal 2003. Dies hat die in New York ansässige Großbank am Mittwoch vor Handelsbeginn an der Wall Street mitgeteilt. Der Gewinn pro Aktie sackte auf 39 (Vorjahresvergleichszeit: 78) Cent ab.
Die Aktie gab im vorbörslichen Handel in New York mehr als 3 Prozent auf 36,72 Dollar ab.
Klammert man 741 Millionen Dollar oder 21 Cent je Aktie nach Steuern für fusionsbezogene Kosten aus, dann gab es einen operativen Gewinn von 2,2 Milliarden Dollar oder 60 Cent je Aktie.
Bankenchef William B. Harrison zeigte sich im Hinblick auf die Fortschritte bei der Integration der Bank One erfreut. "Die operativen Ergebnisse lagen aber niedriger als erwartet, vor allem wegen der schwachen Handelsresultate bei der Investmentbank", betonte er. Er verwies auf das stärkere Geschäft mit den Verbraucher- Bankkunden und auf das starke Wachstum im Kreditkartengeschäft.
Pfizer verdient prächtig
Pfizer steigert Überschuss um 15 Prozent
Der weltgrößte Pharmakonzern Pfizer hat im abgelaufenen Quartal sowohl Umsatz wie Überschuss gesteigert. Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurde nochmals bestätigt.
Im dritten Quartal stieg der Überschuss ohne die Kosten für die Pharmacia-Übernahme um 15 Prozent auf 4,160 Milliarden Dollar oder 0,55 Dollar pro Aktie, teilte Pfizer am Mittwoch vorbörslich in New York mit. Damit übertraf der Konzern die Durchschnittsschätzungen von Thomson First Call, die bei 54 Cent je Aktie lagen.
Inklusive der Kosten hätte Pfizer einen Gewinn nach Steuern von 3,341 Milliarden Dollar oder 0,44 Dollar pro Aktie ausgewiesen. Der Umsatz verbesserte sich um 4 Prozent auf 12,831 Milliarden Dollar.
Beim Umsatz verfehlte Pfizer die durchschnittlichen Analystenprognosen, die sich bei 13,23 Milliarden Dollar eingependelt hatten. Der Pharmakonzern bestätigte jedoch seine kürzlich präzisierte Jahresprognose. Danach soll 2004 ein Gewinn je Aktie (EPS) zwischen 2,12 und 2,14 US-Dollar ausgewiesen werden. Pfizer rechnet jedoch mit einem sich leicht abschwächenden Umsatz- und Ergebniswachstum wegen der zunehmenden Konkurrenz von billigeren Nachahmermedikamenten.
Das Umsatzwachstum war nach Aussage von Hank McKinnell, Unternehmenschef und Chairman, besonders von den Verkaufszahlen des Cholesterinsenkers Lipitor und der sogenannten COX2-Hemmer getragen. Lipitor verbuchte ein Umsatzplus von 11 Prozent auf 2,74 Milliarden Dollar, während die beiden Arthritismedikamente Celebrex um 14 Prozent und Bextra um 37 Prozent zulegten.
Der Pfizer Konkurrenz, Merck & Co. hatte Ende September sein Arthrosemedikament Vioxx wegen des Risikos von Herz- und Schlaganfällen weltweit vom Markt genommen. Die Gesundheitsbehörde EMEA in Europa und die FDA in den USA kündigten daraufhin die Überprüfung dieser Wirkstoffklasse an.
Pfizer unterstrich in der Pressemitteilung erneut, dass bisherige Studien zu Celebrex bisher kein erhöhtes Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen gezeigt hätten. Mit seinem Antidepressiva Zoloft verbuchte Pfizer ein Plus beim Umsatz von 8 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar.
Honeywell erfüllt die Erwartungen
Morris Township - Der amerikanische Mischkonzern Honeywell hat dank einer soliden Nachfrage seinen Umsatz im dritten Quartal 2004 verglichen mit der entsprechenden Vorjahreszeit um 11,0 Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar (5,1 Milliarden Euro) erhöht. Dies hat Honeywell mit Sitz in Morris Township (US-Bundesstaat New Jersey) am Mittwoch mitgeteilt.
Der Quartalsgewinn stieg auf 372 (Vorjahresvergleichszeit: 344) Millionen Dollar oder 43 (40) Cent je Aktie. Damit hat Honeywell die Wall-Street-Erwartungen erfüllt.
Der Konzern steigerte den Umsatz seiner Luft- und Raumfahrtbranche um elf Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar. Honeywell ist ein wichtiger Zulieferer für die Hersteller von Verkehrs- und Geschäftsflugzeugen. In diesem Bereich stieg der Umsatz um 17 Prozent, während sich Honeywell im Rüstungs- und Raumfahrtbereich mit drei Prozent Umsatzwachstum begnügen musste.
Bei Automations- und Kontrollsystemen gab es einen Umsatzanstieg von sechs Prozent auf zwei Milliarden Dollar, und bei Autoteilen legte Honeywell um 19 Prozent auf eine Milliarde Dollar zu. Im Spezialmaterial-Bereich stieg der Umsatz um 13 Prozent auf 876 Millionen Dollar.
In allen Geschäftsbereichen gab es deutlich höhere operative Gewinne. Jede unserer operativen Sparten verbuchte auch höhere Aufträge und Umsatzwachstum, betonte Honeywell-Chef Dave Cote.
Der Neunmonatsumsatz legte auf 19 (16,9) Milliarden Dollar zu. Honeywell verdiente im Januar-September-Abschnitt 1,0 (0,9) Milliarden Dollar oder 1,19 (1,07) Dollar je Aktie.
Eastman Kodak überrascht die Analysten
New York - Der amerikanische Fotokonzern Eastman Kodak hat im dritten Quartal die Gewinnerwartungen übertroffen und die Jahresprognose bekräftigt. Im dritten Quartal verdiente Kodak bereinigt 79 Cent je Aktie nach 86 Cent vor einem Jahr, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Die von First Call befragten Analysten hatten mit 72 Cent gerechnet. Unterm Strich lag der Überschuss bei 1,67 Dollar je Aktie.
Der Umsatz stieg von 3,346 auf 3,364 Milliarden Dollar. Für 2004 stellt das Unternehmen weiterhin einen Gewinn von 2,44 bis 2,64 Dollar je Aktie in Aussicht. Analysten erwarten bisher 2,51 Dollar je Aktie Gewinn im Gesamtjahr.
Im 479 Millionen Dollar-Überschuss ist ein Sondergewinn in Höhe von 434 Millionen Dollar aus dem Verkauf des Fernsensor-Geschäfts enthalten. Der Anteil des Digitalgeschäfts am Gesamtumsatz von 3,364 Milliarden Dollar stieg auf 39 Prozent. Damit glich diese Sparte den Rückgang des traditionellen Filmgeschäfts aus, der um 13 Prozent schrumpfte. Für 2005 geht Kodak von einem weiteren Rückgang des Verbraucherfilmgeschäfts um 30 Prozent aus.