Der amerikanische Autohersteller Ford hat im dritten Quartal überraschend viel Gewinn gemacht und seine Prognose für das Gesamtjahr zum fünften Mal angehoben. Vor allem die Finanzsparte lief gut. Im Gegensatz zur Opel-Mutter General Motors gelang es Ford aber auch, die Verluste in Europa in den Griff zu bekommen.
Detroit - Nach den am Dienstag veröffentlichten Zahlen ging
der Fehlbetrag vor Steuern bei Ford Europe von 400 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum auf 33 Millionen US-Dollar zurück. Bei der Premier Automotive Group (PAG), die unter anderem die europäischen Marken Volvo und Jaguar umfasst, stieg der Verlust allerdings von 24 Millionen auf über 170 Millionen US-Dollar.
Weltweit hat Ford im dritten Quartal 266 Millionen Dollar verdient, nach einem Verlust von 25 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Der zweitgrößte US-Autokonzern profitierte im abgelaufenen Vierteljahr von starken Geschäften seiner Finanzsparte und hob zum fünften Mal im Laufe des Jahres die Gewinnerwartung an, die nun für 2004 ein Ergebnis je Aktie von 2,00 bis 2,05 Dollar statt 1,95 bis 2,00 Dollar beträgt.
Immer deutlicher hebt sich Ford damit vom Detroiter Nachbarn und weltgrößten Automobilhersteller General Motors ab, der die Finanzmärkte vergangene Woche mit seinem Quartalsgewinn enttäuschte und zudem die erst im Frühjahr angehobene Ertragsprognose für das Gesamtjahr
wieder gesenkt hatte. Wegen der erheblichen Widerstände gegen die Sparpläne von GM in Europa ist dort zurzeit außerdem unklar, wie schnell der Konzern sein Europageschäft in den Griff bekommen kann.
Der Ford-Gewinn übertraf dagegen die Erwartungen der Analysten leicht. Der Aktienkurs reagierte daraufhin bereits im vorbörslichen Handel mit einem Plus von 2,7 Prozent und stieg auf 13,75 Dollar. Zeitgleich bauten die Automobilhersteller VW und DaimlerChrysler ihre
Kursgewinne an der Frankfurter Börse leicht aus.