Dax Fresenius Medical Care steigt auf
Frankfurt am Main - Der Dialyse-Spezialist FMC aus dem hessischen Bad Homburg stieß Analysten zufolge erst mit einem börsentechnischen Schachzug in die Reihen der heißesten Dax-Favoriten vor.
Die Mutter Fresenius hatte erst vor wenigen Wochen angekündigt, daß sie die Börseneinführung ihres FMC-Anteils von 50,3 Prozent vorbereite. Durch diesen Schritt würde die Marktkapitalisierung von FMC auf rund 4,2 Milliarden Euro fast verdoppelt und das Unternehmen vom 48. auf den 34. Platz der Börsen-Rangliste katapultiert - Rang 35 ist Voraussetzung für die Aufnahme in den Dax. Auch der Markt erkannte die plötzlich gestiegenen Chancen von FMC auf eine Dax-Aufnahme: Der Aktienkurs des Unternehmens zog nach der Ankündigung der geplanten Börseneinführung des Fresenius-Pakets seit Ende Juni um mehr als 30 Prozent auf zwischenzeitlich mehr als 68 Euro an.
Ab September wird FMC nun die Hoechst AG, die in der neuen französischen Gesellschaft Aventis aufgeht, ersetzen. Der Vorstandsvorsitzende Ben Lipps bezeichnete die Wahl seines Unternehmens als "eindrucksvolle Bestätigung unserer Arbeit". Ziel bleibe es, die international führende Position des Unternehmens zu stärken. Für FMC steigt die Großbäckerei Kamps in die 2. Börsenliga, den M-Dax, auf.
Fresenius Medical Care ist ein junges Unternehmen. Der nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Dialyseprodukten entstand erst 1996. Damals schlossen sich die Fresenius-Dialysesparte und die US-Gesellschaft National Medical Care zusammen. Das Unternehmen ist deshalb neben Frankfurt auch an der New Yorker Börse gelistet.
FMC sieht sich als Weltmarktführer bei Dialyse-Produkten und -Dienstleistungen zur Versorgung von Patienten mit chronischem Nierenversagen. Das Unternehmen verfügt nach eigenen Angaben über rund 1000 eigene Dialyse-Kliniken.
1998 hat die Gesellschaft bei einem Umsatz von gut 3,5 Milliarden Dollar (rund 6,6 Milliarden Mark) einen Überschuß von 132 Millionen Dollar erzielt. Von den Erlösen würden nur zehn Prozent in Deutschland und etwa 57 Prozent in den USA erzielt, hieß es. Für 1999 hat FMC ein zweistelliges Umsatzwachstum und eine überproportionale Gewinnentwicklung angekündigt.