Allianz-Finanzvorstand Diethart Breipohl verläßt zum Jahresende auf eigenen Wunsch das Führungsgremium des Münchener Konzerns. Der promovierte Jurist wird nicht in den Allianz-Aufsichtsrat einrücken.
München - Wie das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin 23. Juli 1999) berichtet, zieht sich Breipohl aus gesundheitlichen Gründen zurück.
Breipohl, am 23. August 1939 in Königsberg geboren, absolvierte zwischen 1958 und 1960 seine Ausbildung zum Bankkaufmann bei den Düsseldorfer Privatbankiers Lampe. Anschließend studierte er Jura und Betriebswirtschaftslehre in Hamburg, Münster und Tübingen.
Von 1967 an arbeitete er zwei Jahre in Frankreich für die Compagnie du Soleil. 1970 begann er bei der Allianz Lebensversicherungs AG in Stuttgart. 1981 wechselte er in die Konzernzentrale nach München. Im Oktober 1991 rückte er schließlich in den Vorstand auf.
Zusammen mit Konzern-Chef Henning Schulte-Noelle, der mit Breipohl seinen kongenialen Partner im Vorstand verliert, dividierte Breipohl in mehreren Schritten die Beteiligungen der Schwesterkonzerne Münchener Rück und Allianz auseinander. Bei den Übernahmeverhandlungen mit der französischen Versicherungsgesellschaft AGF führte Breipohl die Regie.
Daß der Allianz der Einstieg in den französischen Markt gelang, wird konzernintern hauptsächlich Breipohls diplomatischem Geschick zugeschrieben. Der frankophile Manager soll in den Aufsichtsrat von Crédit Lyonnais berufen werden.