Der strauchelnde Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat den Abgang des Ex-Großaktionärs Norman Rentrop gut verkraftet. Der auch als "Zerleger von Mallorca" bekannt gewordene Hedgefonds-Manager Florian Homm ist eingestiegen.
Hamburg/Düsseldorf - Bei Borussia Dortmund (BVB), Deutschlands einzigem börsennotierten Fußballverein, ist mit der angekündigten Kapitalerhöhung auch Bewegung in den Aktionärskreis gekommen. Nach Angaben des BVB hat die FM-Fund Management plc. insgesamt 11,22 Prozent der Aktien gekauft. Der Hedgefonds wurde 2001 von Florian Homm, der wegen seiner Methoden und seines Wohnsitzes "Zerleger von Mallorca" genannt wird, und Ullrich Angersbach gegründet.
Der Großteil des Aktienpakets stammt offenbar vom Bonner Verleger Norman Rentrop, der seine Anteile vollständig verkauft hat. Rentrop, der bislang über die Dr. Elsässer Beteiligungsgesellschaft 14,77 Prozent der Aktien hielt, habe sich von sämtlichen Aktien getrennt, sagte Geschäftsführer Markus Elsässer. Zu den Gründen wollte er sich nicht äußern. Elsässer arbeitet auch als deutscher Statthalter des US-Raiders Guy Wyser-Pratte.
Die Beteiligungsgesellschaft hatte die Beteiligung an Borussia Dortmund erst im vergangenen Herbst von der Deutschen Bank für knapp neun Millionen Euro erworben.
Kapitalerhöhung soll frisches Geld in die Kasse spülen
Trotz der schwachen Aktienentwicklung sieht BVB-Geschäftsführer Gerd Niebaum die geplante Kapitalerhöhung in Höhe von 24 Millionen Euro nicht gefährdet. Die Platzierung der Aktien sei zu einem großen Teil gesichert. Aus Unternehmenskreisen hieß es, dass FM-Fund Management sich wohl auch an der Kapitalerhöhung beteiligen werde.
"Dieses Votum aus dem Kapitalmarkt, der den Sparkurs und die neue Unternehmensausrichtung von Borussia Dortmund stützen will, kann als Vertrauensbeweis gewertet werden", sagte Niebaum am Donnerstag. "Die Kapitalerhöhung soll dazu dienen, unsere Bilanzstruktur neu zu ordnen und die Eigenkapitalbasis zu stärken."
Mit der Kapitalerhöhung reagiert der Bundesligist auf seine Finanzkrise. Im Geschäftsjahr 2003/2004 werde die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA operativ rote Zahlen in einer Größenordnung von bis zu 22 Millionen Euro schreiben. Davon seien bereits gut die Hälfte auf das erste Halbjahr entfallen, hieß es in einer Pflichtmitteilung.
Abschreibungen und Buchverluste werden sich ebenfalls auf Basis des Einzelabschlusses in einer Größenordnung von wahrscheinlich 45 Millionen Euro bewegen. Die Jahresbilanz wird Dortmund voraussichtlich am 8. Oktober dieses Jahres veröffentlichen. Zuletzt waren Verluste von 50 bis 60 Millionen Euro kolportiert worden.