Die Aktionäre des Hoechst-Partners stimmten beinahe einmütig für die Fusion zum neuen Unternehmen Aventis. Ob Hoechst-Chef Dormann beim Votum seiner Aktionäre am Donnerstag ein ähnliches Ergebnis hinkriegt?
Paris - Der Zusammenschluß zwischen den Chemiekonzernen Hoechst AG, Frankfurt, und der Rhône-Poulenc SA, Courbevoie, ist einen entscheidenden Schritt weitergekommen: Auf einer Hauptversammlung in Paris stimmten die Aktionäre des französischen Partners am Dienstag mit 99,5 Prozent für die Fusion unter dem Namen Aventis.
Der neue Pharmakonzern soll sich in einem Industriegebiet am Rande von Straßburg ansiedeln. Die Hoechst-Eigner werden 53 Prozent der Anteile an Aventis halten, Rhône- Poulenc 47 Prozent. Am Donnerstag sind auch die Hoechst-Aktionäre in Frankfurt zu einer außerordentlichen Hauptversammlung geladen, um ihrerseits über den Zusammenschluß zu entscheiden.
Der Vorstandsvorsitzende von Rhône-Poulenc, Jean-Rene Foutou, sagte, er sehe ein "Fenster der Möglichkeiten" für den Verkauf der Spezialitätenchemie-Sparte Rhodia im September des Jahres, wenn die Marktsituation es erlaube. Sei der Preis zu dem Zeitpunkt nicht zufriedenstellend, werde man mit dem Verkauf bis Anfang nächsten Jahres warten.
Rhône-Poulenc werde seine verbliebenen Rhodia-Anteile, rund 30 Prozent waren vergangenenes Jahr an der Pariser Börse verkauft worden, in einer Tranche im freien Verkauf anbieten. Fourtou kündigte außerdem an, das der Verkauf der Spezialitätenchemie-Tochter von Hoechst, Celanese, bis Mitte Oktober abgeschlossen sein soll.
So könne die Aventis-Fusion im Oktober oder November vorgenommen werden.