Eine Gewinnwarnung des US-Softwareherstellers Peoplesoft drückt auch die Aktie des deutschen Wettbewerbers SAP. Der Abwehrkampf gegen Oracle belaste, so ein Peoplesoft-Sprecher. Die schlechten Nachrichten kommen just zum Auftakt der US-Berichtssaison.
Frankfurt am Main - Die Aktie von SAP, die am Vormittag noch leicht im Plus notiert hatte, fiel am Mittag um knapp zwei Prozent ins Minus und notierte zuletzt bei 128,55 Euro. Eine Gewinnwarnung des US-Wettbewerbers Peoplesoft habe die Aktien des Softwareunternehmens unter Druck gesetzt, sagte ein Händler. Die Aktie von Peoplesoft brach um mehr als sechs Prozent ein.
Auch der Dax drehte unmittelbar nach der Gewinnwarnung aus den USA ins Minus und kämpft mit der Unterstützung bei 3930 Punkten. Zum Auftakt der US-Berichtssaison melden heute der Aluminiumhersteller Alcoa und der Internetkonzern Yahoo Zahlen: Die Gewinnwarnung aus der Softwarebranche lässt insbesondere bei Technologieanlegern die Nervosität steigen.
"Abwehrkampf gegen Oracle belastet"
Der Abwehrkampf gegen das Übernahmeangebot vom Mitbewerber Oracle habe das Geschäft belastet, teilte Peoplesoft am Mittwoch mit. Der Pro-Forma-Gewinn je Aktie beträgt nach vorläufigen Berechnungen zwischen 0,13 und 0,15 Dollar (Vorjahr: 0,21 Dollar). Der weltweit zweitgrößte Unternehmenssoftware-Hersteller hat damit im
zweiten Quartal die Analysten-Erwartungen bei Umsatz und Gewinn deutlich verfehlt.
Peoplesoft erwartet zudem einen Gesamtumsatz von 655 bis 665 Millionen Dollar (Vorjahr: 497,44 Mio USD) sowie Lizenzerlöse von 129 bis 133 Millionen Dollar. Branchenexperten hatten einen Gesamtumsatz von im
Schnitt 690,02 Millionen Dollar prognostiziert. Die endgültigen Quartalsergebnisse veröffentlicht Peoplesoft am 27. Juli.