Der Betreiber der Frankfurter Wertpapierbörse stellt für 2004 eine höhere Dividende in Aussicht und erwartet nach einem guten ersten Quartal ein Rekordjahr. Das hören die Anleger gern. Die Aktie der Deutschen Börse ist gefragt.
Frankfurt - Die Aktien der Deutschen Börse haben bis Donnerstagmittag deutlich zugelegt und kletterten in der Spitze um mehr als zwei Prozent auf 46,54 Euro. Zuvor hatte das Unternehmen für 2004 ein weiteres Rekorkdjahr und eine weitere Anhebung der Dividende in Aussicht gestellt.
Sollten sich die Erwartungen an das Unternehmenswachstum erfüllen, werde die Ausschüttung steigen, sagte Finanzvorstand Mathias Hlubek am Mittwoch in Frankfurt am Main. Die Zielsetzung für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) liege bei mindestens 450 Millionen Euro, bekräftigte Hlubek. Noch im Februar hatte das Unternehmen von einer möglichen Belastung des Ebit in 2004 durch Kosten für neue Projekte in Höhe von 60 bis 80 Millionen Euro gesprochen.
Für 2003 werden Aufsichtsrat und Vorstand der Hauptversammlung eine Dividende von 0,55 Euro je Aktie vorschlagen. Das ist gegenüber Vorjahr eine Steigerung von 25 Prozent.
Deutsche Börse erwartet gutes erstes Quartal
"Wir sind äußerst zufrieden mit dem Verlauf des ersten Quartals", sagte Hlubek am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz. Das Unternehmen erwarte ein weiteres
"Rekordjahr". Der Finanzvorstand verwies auf die öffentlich zugänglichen Umsatzdaten auf den Handelsplattformen der Börse Eurex und Xetra. Eurex hatte im März ein neuen Umsatzrekord verbucht. Die Geschäftszahlen zum ersten Quartal will die Börse am 7. Mai vorlegen.
Ein Wachstumsmarkt sei die Abwicklung des Handels mit außerbörslichen Anleihen, sagte der Finanzvorstand. Die Deutsche Börse wolle noch im laufenden Jahr in dieses Segment einsteigen.
Einen Börsengang der zur Gruppe Deutsche Börse gehörenden weltgrößten Derivatebörse Eurex schloss Börsenchef Werner G. Seifert auf Nachfrage aus: "Nein, das kann ich ausschließen. Das macht ökonomisch keinen Sinn für uns." Gerade die Integration von Termin- und Aktienhandel mache die Effizienz der Deutschen Börse aus.
Ergebnis stieg in 2003 um 29 Prozent
Wie das Unternehmen bereits im Februar mitgeteilt hatte, stieg das Ebit im Jahr 2003 um 29 Prozent auf gut 452,6 Millionen Euro. Der Umsatz einschließlich der Nettozinserträge aus Bankgeschäften habe im gleichen Zeitraum um 29 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro zugenommen. Nach Steuern verdiente die Deutsche Börse mit 246,3 Millionen Euro rund fünf Prozent mehr als im Jahr 2002.