Der Bund wird sein Milliardenpaket an dem Flughafenbetreiber vermutlich noch in diesem Jahr veräußern. Die Pläne sollen bereits weit fortgeschritten sein.
Hamburg - Der Bund plant offenbar den zügigen Verkauf seiner Anteile am Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport. Es werde eher in Monaten als in Jahren passieren, sagte Fraport-Chef Wilhelm Bender der "Financial Times Deutschland" (Dienstagausgabe).
Der CDU-Finanzexperte Steffen Kampeter rechnet dem Blatt zufolge damit, dass der Bund seine Anteile im dritten Quartal 2004 verkauft. Er habe Anhaltspunkte, dass die Vorbereitungen für eine Privatisierung weit vorangeschritten seien, sagte Kampeter.
Wie das Blatt weiter berichtet, war im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat Ende vergangenen Jahres vereinbart worden, 2004 Anteile an den Flughäfen Frankfurt, München und Köln/Bonn zu veräußern. An Fraport hält der Bund rund 18,3 Prozent. Nach der derzeitigen Börsenbewertung des Unternehmens von 2,23 Milliarden Euro könnte dieser Anteil rund 400 Millionen Euro einbringen.
Unterdessen haben Analysten der Vereins- und Westbank (VuW) die Aktie von Fraport wegen des gefährdeten Ausbaus des Frankfurter Flughafens von "Neutral" auf "Verkaufen" heruntergestuft. Die Störfallkommission (SFK) des Bundes hatte die geplante neue Landebahn im Nordwesten als unvereinbar mit dem Betrieb eines nahe gelegenen Chemiewerks eingestuft. Die Analysten befürchten wegen des eventuell notwendig werdenden Umbaus oder Umzugs des Werkes kaum kalkulierbare Kosten in Millionenhöhe für Fraport.