Beate Uhse Condomi passt ins Konzept
Vor wenigen Tagen hat der Erotik-Versandkonzern ein Kaufangebot für das Magazin "Penthouse" vorgelegt. Jetzt greift das Unternehmen nach dem Kondomhersteller Condomi.
Frankfurt/Flensburg - "In unserem Auftrag haben die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young eine Unternehmensanalyse durchgeführt", sagte Otto Christian Lindemann dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". Nach Angaben des Chefs von Beate-Uhse soll die Entscheidung, ob der in Flensburg ansässige größte Erotikkonzern Europas das Verluste schreibende Unternehmen kaufe, in den nächsten acht Wochen fallen. Komme der Zukauf zu Stande, wollten die Flensburger unter anderem die Vertriebswege von Condomi nutzen.
Im vergangenen November musste der Kölner Kondomhersteller auf Grund von Liquiditätsproblemen Verhandlungen mit seinen Banken aufnehmen, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Für die ersten neun Monate 2003 weist Condomi bei einem Umsatz von 20,3 Millionen Euro einen Verlust vor Zinsen und Steuern von 2,1 Millionen Euro aus.
"Es laufen Gespräche bezüglich einer strategischen Beteiligung Beate Uhses an Condomi", sagte der Condomi-Marketing- und Vertriebsvorstand Oliver Gothe der "Welt am Sonntag". In den vergangenen Wochen hätten sich Berater des Flensburger Erotikkonzerns "aufgehalten, um eine Prüfung durchzuführen", sagte Gothe dem Blatt.
Beate Uhse hatte in dieser Woche bereits 62 Millionen Dollar für den US-Verlag des Erotik-Magazins "Penthouse" geboten. Der im SDax notierte Erotikversender steigerte in den ersten neun Monaten sein Vorsteuerergebnis um 12,4 Prozent auf 14 Millionen Euro. Die Umsatzerlöse legten um 8,2 Prozent auf 197,1 Millionen Euro zu.