Die unsichere Lage im Irak und die Terroranschläge in der Türkei trüben die Stimmung. Der Nikkei ist erstmals seit August wieder unter die 10.000-Punkte-Marke gefallen.
Hamburg/Frankfurt am Main - Die Terroranschläge in Istanbul und die angespannte Lage im Irak verunsichern die Börsianer. Nachdem in den vergangenen Wochen die Berichtssaison im Fokus der Anleger stand, rückt nun die Bedrohung durch Terrorattentate wieder in den Fokus. Viele Investmentfonds könnten zum Jahresende wieder Geld aus dem Markt abziehen, um ihre Performance der vergangenen sechs Monate zu sichern.
Bei den Anschlägen auf zwei Synagogen in Istanbul am Samstagmorgen waren mindestens 23 Menschen getötet und etwa 300 verletzt worden. Wer hinter den Anschlägen steckt, ist noch unklar. Am Samstag und Sonntag gingen bei zwei in London ansässigen arabischsprachigen Zeitungen Bekennerschreiben von der El Kaida ein. Ihre Authentizität konnte zunächst jedoch nicht unabhängig bestätigt werden.
Nikkei rutscht unter 10.000 Zähler
In Japan haben die Märkte bereits mit drastischen Kursabschlägen reagiert. Zum Wochenauftakt gab der Nikkei um rund 3,7 Prozent auf 9786 Punkte nach. Damit hat der Leitindex der Börse Tokio erstmals seit drei Monaten unterhalb der 10.000-Punkte-Marke geschlossen.
"In Japan hat die Sorge vor neuen Terroranschlägen den Aktienmarkt belastet", sagte ein Händler in Frankfurt. "Zusammen mit den negativen Vorgaben aus den USA wird das den Dax zum Wochenanfang ins Minus drücken". Der Dow Jones ging mit einem Minus von 0,7 Prozent auf 9768 Zähler in das Wochenende, wobei er in den letzten beiden Handelsstunden deutlich verlor. Auch der Nasdaq Composite gab erst im späten Handel deutlich nach.
Euro und Gold steigen - Henkel trifft Erwartungen
"Der Euro steigt, der Goldpreis auch und der Nikkei-Index
ist deutlich gefallen. Daran erkennt man, dass die Anleger nach den Anschlägen vom Wochenende wieder etwas vorsichtiger geworden sind", sagte
ein Händler.
Bereits vor Börseneröffnung hat der Konsumgüterkonzern Henkel sein Ergebnis für das abgelaufene dritte Quartal vorgelegt. Die Zahlen haben nach Einschätzung eines Frankfurter Händlers am oberen Ende der Erwartungen gelegen.
Wie der Konzern bekannt gab, lag der Überschuss bei 121 Millionen Euro. Analysten hatten unterm Strich ein Ergebnis zwischen 103 und 122 Millionen Euro erwartet. Vor Steuern und Zinsen lag das Ergebnis von Henkel mit 172 Millionen Euro (+7,4%) ebenfalls am oberen Ende der Expertenschätzungen zwischen 162 und 179 Millionen Euro. Der Umsatz habe im Rahmen der Prognosen gelegen.
Im weiteren Handelsverlauf werden noch die Neun-Monatszahlen von Eon erwartet. Der Energiekonzern hat nach Einschätzung von Analysten seinen Betriebsgewinn und Überschuss deutlich gesteigert. Zum Wachstum habe vor allem die erstmalige Konsolidierung von Ruhrgas und Powergen beigetragen.