Nokia Ausblick enttäuscht die Märkte
Helsinki - Nokia erwartet im laufenden dritten Quartal einen Gewinn am oberen Ende oder über seiner bisherigen Prognosespanne. Zudem sieht der finnische Konzern in dem seit Jahren rückläufigen Netzwerkmarkt eine Stabilisierung. Die Umsatzentwicklung sieht der Konzern allerdings verhalten.
Die Nokia-Aktie drehte nach Veröffentlichung ihrer neuen Einschätzung für das dritte Quartal ins Minus. Bis 12.15 Uhr gab das Papier in Frankfurt mehr als drei Prozent ab und fiel damit knapp unter die Marke von 15 Euro. Gleichzeitig drehte der Dax ins Minus und gab bis Mittag 0,7 Prozent auf 3617 Zähler ab.
"Es ist bei Nokia immer so, dass der Gesamtmarkt auf den Zwischenbericht reagiert", sagte ein Händler einer ausländischen Großbank in Frankfurt. Viele Analysten hatten auf eine Erhöhung der Umsatzprognose gesetzt. Die Erwartungen an den finnischen Konzern sind Börsianern zufolge "traditionell hoch". "Trifft Nokia nicht zu 100 Prozent die Prognosen, setzt das die Aktie unter Druck."
Gewinn am oberen Ende der Erwartungen
Der Pro-Forma-Gewinn werde im dritten Quartal am oberen Ende oder über der bisherigen Erwartung von 0,15 Euro bis 0,17 Euro je Aktie liegen, teilte Nokia am Dienstag im Rahmen seines Zwischenberichts zum laufenden Vierteljahr mit. Im Vorjahr hatte der Gewinn bei 0,18 Euro je Aktie gelegen.
Der Umsatz wird im Mobiltelefon-Geschäft wegen des starken Euro-Wechselkurses gegenüber dem Vorjahresquartal stagnieren oder leicht sinken. Die Sparte bleibe jedoch voraussichtlich hoch profitabel, hieß es weiter. Viele Analysten hatten dagegen auf eine Erhöhung der Umsatzprognose gesetzt. Beim Handy-Absatz werde Nokia stärker wachsen als der Gesamtmarkt, der um gut zehn Prozent zulegen werde, teilte der finnische Konzern weiter mit.
Grund für die leicht bessere Erwartungshaltung beim Gewinn je Aktie seien die verbesserten Gewinnspannen im Handygeschäft, hieß es am Dienstag weiter.
Für die Netzwerksparte geht Nokia weiter von einem Umsatzrückgang zwischen 15 und 20 Prozent aus. Der Gesamtmarkt in diesem Bereich stabilisiere sich aber weiter. Der Umbau des Segments infolge der Branchenkrise verlaufe nach Plan. Beim operativen Ertrag im Netzwerk-Bereich erwartet Nokia jetzt, nahe an die Gewinnschwelle zu kommen. Bei der Vorlage des Berichts für das zweite Quartal am 17. Juli hatte Nokia noch einen geringen operativen Verlust der Sparte im dritten Quartal prognostiziert.