Nach der New Yorker Staatsanwaltschaft interessiert sich nun auch US-Staatsanwalt James Comey für die Handelspraktiken der großen Fondsgesellschaften. Erste Strafzahlungen in Millionenhöhe wurden bereits gezahlt.
New York - Die Untersuchungen gegen Hedgefonds werden in den USA laut einem Pressebericht landesweit ausgeweitet. In die New Yorker Ermittlungen sei nun auch der US-Staatsanwalt James Comey eingestiegen, schreibt das "Wall Street Journal" (WSJ) unter Berufung auf Kreise.
Comey wolle wegen möglicher illegaler Handlungen den Druck sowohl auf die Hedgefonds als auch auf die Fondsgesellschaften erhöhen. Ein Sprecher von Comey wollte die Angelegenheit nicht kommentieren.
Die Vorwürfe des New Yorker Generalstaatsanwalts Eliot Spitzer richten sich auch gegen die Bank of America, die Bank One, Janus Capital und Strong Capital Managment. Dabei geht es laut Spitzer einmal um den sogenannten "späten Handel" mit Investmentfonds-Anteilen nach Börsenschluss. Bestimmte Firmen und Einzelpersonen hätten die Möglichkeit erhalten, das System zu manipulieren, betonte Spitzer.
Es ist nach New Yorker Landes- und nach Bundesgesetzen untersagt, Investmentfonds-Anteile zu dem am Tagesschluss festgelegten Kurs nach Börsenschluss zu kaufen oder zu verkaufen. Hierdurch kann ein Investor nämlich kursbeeinflussende Ereignisse nach Börsenschluss ausnutzen, die nicht im Schlusskurs reflektiert sind.
Zum anderen gehe es um das sogenannte "Market Timing". Diese Handelsmethode macht sich kleine Kursdifferenzen zu Nutze. Solche Geschäfte sind nicht illegal, doch wenden sich die Investmentfonds in ihren Prospekten dagegen.
In einem ersten Vergleich haben sich Edward J. Stern und sein Hedge Fonds Canary Capital Partners LLC in einem Vergleich bereits zur Rückerstattung von 30 Millionen Dollar und zur Zahlung einer Strafe von zehn Millionen Dollar für die unzulässigen Handelspraktiken bereit erklärt.