Tagesausblick Das Prinzip Hoffnung
Hamburg/Frankfurt am Main - In den vergangenen Wochen hat sich die Börse von ihrer besten Seite präsentiert. Getreu dem Motto, dass an der Börse die Zukunft gehandelt wird, kletterten die Kurse seit März um über 40 Prozent. Der Optimismus der Marktteilnehmer fußte vor allem auf einer Kombination positiver Konjunkturerwartungen und niedriger Zinsen.
Im Vorfeld der anstehenden US-Notenbanksitzung (24. und 25. Juni) rechnen unterdessen viele Beobachter mit einer weiteren Zinssenkung in den USA. Auf Grund der stockenden Konjunktur habe die Fed keine andere Wahl, als die Zügel nochmals zu lockern, so das Kalkül. Drei Hauptgründe werden angeführt: die Angst vor der Deflation, die schwache Kapazitätsauslastung und der angespannte Arbeitsmarkt.
Angesichts der dramatischen Kurszuwächse warnen jedoch viele Marktteilnehmer auch vor einer Überhitzung des Marktes. Bereits am vergangenen Freitag hat der Dax im Sog schlechter US-Konjunkturdaten abgeben müssen. Zum Wochenauftakt gehen Marktbeobachter von etwas schwächeren Kursen aus.
Finanzwerte geben die Richtung vor
Ob die Pessimisten Recht behalten werden und der Dax weitere Abschläge hinnehmen muss, hängt vor allem von den Finanzwerten ab. Um die angeschlagenen Banken- und Versicherungstitel rankten sich in der jüngsten Vergangenheit immer wieder Spekulationen um Fusionen und Übernahmen.
Nach dem Scheitern der Gespräche mit der Deutschen und der Dresdner Bank will die HypoVereinsbank (HVB) offenbar über eine regionale Partnerschaft die Kosten bei der Abwicklung des Zahlungsverkehrs stark senken. Das Institut verhandelt mit der Bayerischen Landesbank (BayernLB) und den bayerischen Sparkassen über eine Zusammenarbeit auf diesem Gebiet, berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD, Montagausgabe). Sprecher der HVB und der BayernLB hätten die Gespräche bestätigt.
Die Allianz will einem Pressbericht zufolge noch einmal mehrere tausend Stellen bei ihrer Tochter Dresdner Bank streichen. Der neuerliche Arbeitsplatzabbau solle stattfinden, obwohl die bisher geplante Streichung von 11.000 Stellen noch lange nicht abgeschlossen.
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